
Motion Ride E18+ im Test: Konventionen hinterfragen, um bessere Produkte zu bauen, erfordert oft auch den Mut, ganz andere Wege zu gehen. Genau das macht die Firma Motion Engineering seit der Kickstarter Kampagne 2017 mit den hauseigenen Federgabeln. Teleskopgabel? Fehlanzeige. Herkömmliche Federung und Dämpfung? Auch hier gehen die Franzosen einen anderen Weg. Wir haben die spannende Anti-Dive-Federgabel ausführlich getestet und uns Gedanken dazu gemacht, ob dieses System die klassische Federgabel ausstechen kann. Los gehts!
Motion Ride E18+ Federgabel: Infos und Preise
A Motion fork looks different because its technology is a far cry from most forks currently on the market.
Motion Engineering
Bevor wir uns alle Details zur Motion Ride E18+ genau anschauen, blicken wir erst mal auf die Fakten: Gebaut ist die Federgabel für Mountainbikes und E-Mountainbikes – genauer spezifiziert Motion den Einsatzbereich nicht. Das tun dafür die Eckdaten. 29″ oder 27,5+ Bereifung nimmt die Gabel auf, beim Federweg hat man die Wahl zwischen 140, 150 und 160 mm. Sinnvoll ist der Einsatz also vor allem an Trail- und Enduro-Bikes. Mit etwas mehr Federweg – bis zu 170 mm – gibt es die E18 (ohne Plus) auch als reine 27,5″-Federgabel.
Mit 565 mm Einbauhöhe liegt unsere 150 mm-Testgabel in ähnlichen Bereichen wie die 150 mm-Pendants des Wettbewerbs. Auch ansonsten sticht sie bei den Fakten nicht nennenswert heraus: Boost- oder 5 x 100 mm Vorderrad-Aufnahme, tapered Schaft, 45 mm Offset und bis zu 2,6″ Reifenfreiheit. Optisch hebt sich die Gabel aber deutlich von der Teleskopgabel ab. Eine Kinematik mit mehreren massiven Schenkeln, eine Carbon-Blattfeder und eine eigenständige Dämpfungs-Einheit soll hier für extrem hohe Traktion sorgen, ein Abtauchen der Federung beim Bremsen verhindern und maximale Sicherheit bieten.
Mit 1.140 € UVP ist die Gabel preislich im oberen Mittelfeld zu Hause, räumt beim Gewicht aber selbst schwere Enduro- bis Freeride-Federgabeln ab. Satte 2,4 kg bringt sie laut Hersteller auf die Waage, unsere Waage zeigt 2,42 kg an.
- Laufradgrößen 29″, 27,5+
- Federweg 140 mm, 150 mm oder 160 mm
- Federung WAVE Carbon-Zugfeder
- Dämpfung FLOW ThruShaft
- Farben grün, blau, schwarz, orange (jeweils Decals und Eloxal-Schrauben)
- Achsmaß Boost 110 x 15 mm
- Achsen Schraubachse
- Offset 46 mm (140 mm), 45 mm (150 mm), 44 mm (160 mm)
- Gewicht 2,4 kg (Herstellerangabe)
- www.motion-ride.com
Preis 1.140 € (UVP) | Bikemarkt: Motion Ride E18+ kaufen

Im Detail
Motion Engineering hat einen anderen Weg eingeschlagen – und konnte aus diesem Grund vieles neu denken und auf ganz andere Technologien setzen als bei einer Teleskop-Federgabel. An erster Stelle stehe aber das Warum? Dazu muss man verstehen, dass die klassische Teleskop-Federgabel systembedingte Nachteile hat, die während der Fahrt zum Tragen kommen. Durch die Massenträgheit beeinflusst der Körperschwerpunkt die Balance im Rad, wenn er sich bewegt oder durch Brems- und Beschleunigungskräfte bewegt wird.
Diese Schwerpunktverlagerung kann zu einer abtauchenden Gabel führen, was wiederum zwei Effekte zur Folge hat: Die Gabel steht tiefer im Federweg, wo sie automatisch härter ist, wird sich also auch deutlich härter anfühlen. Außerdem verändert sich die Lenkgeometrie und die Lenkstabilität nimmt ab, wenn nur die Front abtaucht. Während Parallelogramm-Federgabeln auch Einfluss auf die Lenkgeometrie nehmen, gibt Motion an, dass es bisher keine Kombination aus 100 % Anti-Dive, 100 % Kompatibilität mit normalen Anbaustandards und konkurrenzfähigem Gewicht in dieser Bauart gibt.


Gegen diese Phänomene will Motion Engineering die passenden Mittel gefunden haben. Die E18+ ist eine Parallelogramm-Federgabel, deren Drehpunkte so positioniert sind, dass sie mit konventionellen Anbauteilen kompatibel ist und Einfedern beim Bremsen kompensiert wird („Anti-Dive“). Der Hersteller gibt an, dass die Gabel immer viel Federweg zur Verfügung stellt, die Front hoch und die Lenkgeometrie konstant hält. Dieses Rezept soll für Kontrolle und Sicherheit sorgen, ohne Abstriche bei der weiteren Performance.
Eine weitere Eigenschaft, die die E18+ noch berechenbarer machen soll, ist ihre Raderhebungskurve. Auf den ersten 50 % des Federwegs folgt diese – wie bei der Teleskopgabel – annähernd einer Geraden. Im zweiten Teil des Federwegs weicht sie etwas nach vorne aus. So soll der Radstand bei starken Belastungsfällen konstanter gehalten werden, was für ein Plus an Sicherheit sorgen dürfte.
Bei einem so untypischen Design kann man auch beim Material andere Wege gehen. Ein Großteil der Gabel ist aus Alu gefräst, dazu zählen der große Schenkel, die Verbindungsstrebe auf der Rückseite der Gabel, die Gabelkrone und die beiden Ausfallenden. Ausfallende und restliche Kinematik sind aber durch Carbon-Rohre verbunden – so ähnlich wie bei einem Atherton Bike. Anstatt Gleitlagern kann an Schenkel- und Parallelogramm-Gabeln mit Drehpunkten gearbeitet werden. Motion setzt an allen zehn Drehpunkten Enduro Bearings ein.


Die E18+ ist mit den herkömmlichen Anbaustandards kompatibel, aus Platzgründen wird die Feder-Einheit tief auf die Antriebsseite geholt, während die Dämpfungs-Einheit direkt über dem Bremssattel angebracht wird. Eine besonders einfache Leitungsführung ist nicht umsetzbar, versteckt zwischen den Schenkeln der Gabel gibt es jedoch eine Leitungs-Klemmung. Wirklich intuitiv ist diese nicht, auch im Benutzerhandbuch gibt es dazu kaum Hilfe. Da der Leitungshalter zusätzlich etwas scharfkantig ist, haben wir den alternativen Weg gewählt und die Bremsleitung via Kabelbinder fixiert.
Federung und Dämpfung
Anders geht es auch bei Federung und Dämpfung zu. Während wir an herkömmlichen Suspension-Produkten hauptsächlich Druckfedern in Form von Gasdruck- oder Schraub-/Spiral-Federn sehen, setzt Motion auf die „WAFE“-Feder – eine Carbon-Blattfeder, die auf Zug funktioniert. Thrushaft-Dämpfungen wir die FLOW-Kartusche von Motion kennen wir im Federgabel-Bereich auch lediglich von Trust Performance – und ansonsten nur von Dämpfern.
Federung
Blattfedern befinden sich in normalen Federgabeln auch zuhauf, meistens aber in Form von Shims in der Dämpfung. Immer öfter werden flexende Hinterbauten gebaut, um Gelenke zu ersetzen – aber an der Federgabel? Laut Motion soll das einige große Vorteile haben: Keine Reibung, für mehr Komfort und Traktion, keine Überhitzungsgefahr, keine Gefahr von Luftverlust oder defekten Dichtungen, temperaturstabile Performance, keine Wartung und eine sehr einfache Einstellbarkeit, für die man lediglich einen 6 mm-Innensechskant benötigt.
Die Blattfeder wird aus Carbon gefertigt und ist vorgebogen. Belastet wird sie auf Zug und durch die Vorbiegung wird die Feder beim Einfedervorgang zunehmend gerade gezogen. Im stärksten Belastungsfall können die Carbon-Fasern so in der bestmöglichen Belastungsrichtung aufnehmen, was der Fahrer ihnen entgegenhält. Muss man sich um die Haltbarkeit Sorgen machen? Motion gibt an, dass die Feder einer Belastung von 100 Tonnen standhält – hier sollte also selbst beim härtesten Einschlag nichts passieren.


Dämpfung
ThruShaft-Dämpfung ist im Mountainbike-Bereich keine besonders häufig eingesetzte Technologie. In der Theorie hat das System einen entscheidenden Vorteil: Der Schaft steht konstant in der Ölsäule, durch den ganzen Hub hindurch. Dadurch findet – rein mechanisch – keine Volumenveränderung im Dämpfer-Körper statt. Warum Thru-Shaft-Dämpfungen trotzdem nicht auf einen Trennkolben verzichten konnten, liegt an den thermischen Einflüssen. Wird das Öl warm, dehnt es sich aus und benötigt mehr Platz.
Motion Engineering war der IFP (Internal Floating Piston) aber ein Dorn im Auge, der Hersteller wollte gerne auf die Reibung verzichten, die die Hochdruck-Dichtung eines Trennkolbens mitbringt. Aus diesem Grund wurde der Flow-Dämpfer entwickelt, ohne IFP und mit Temperaturmanagement. Verwendet werden dafür zwei Hauptkolben, die den Dämpfer-Körper in drei Kammern unterteilen. Die beiden äußeren Kammern sind über den Schaft miteinander verbunden und ermöglichen es dem Öl zu zirkulieren. So soll der Wärmeabtransport über den kompletten Dämpfer-Körper gewährleistet sein. Aufgrund der Druckausgleichmöglichkeit werden keine Hochdruckdichtungen benötigt, es können Dichtungen mit weniger Reibung verwendet werden.
In der mittleren Kammer arbeitet die eigentliche Dämpfung. Genaue Infos über die Ventile gibt Motion nicht an, da der hohle Schaft aber für die Zirkulation zwischen den äußeren Kammern genutzt wird, ist ein klassisches Nadelventil im Schaft unwahrscheinlich. Wir gehen hier eher von einer shim-basierten Dämpfungsarchitektur aus, die wahrscheinlich über die Größe der Öldurchlässe gesteuert werden kann.


Setup
Motion hat viel Mühe investiert, um den Setup-Prozess so einfach wie möglich zu gestalten. Ist die Gabel montiert, muss nicht mehr viel erledigt werden – via Federvorspannung lässt sich der SAG bequem mit einem 6 mm-Innensechskant justieren. Am einfachsten gelingt das, wenn man sich an den SAG-Indikator auf der Kolbenstange der Flow-Dämpfung hält. Das gelingt schnell und ist mit dem Multitool auch unterwegs leicht machbar. Da die Gabel unkonventionell funktioniert, haben wir aber etwas länger gebraucht, um den Sweetspot beim SAG zu treffen und eine Balance mit dem Hinterbau zu finden.
Werkzeugfrei gelingt die Einstellung der Dämpfung. Etwas schwergängig ist der Drehregler, die Klicks sind fein abgestuft und gerastert. Wie beschrieben gibt es an der E18+ den Trail- und den Turbofirm-Modus – der Kompromiss an der Dämpfung: Mit dem Trail-Modus lässt sich lediglich die Zugstufen-Dämpfung anpassen, mit dem Turbofirm-Modus lediglich die Druckstufe. Die jeweils andere Einstellung ist fix auf die Medium-Einstellung festgelegt. Feintuning geht also aktuell nur in eine Richtung.

Weiteres Feintuning lässt die Gabel nicht zu, so steht sie stark im Kontrast zu den meisten Highend-Gabeln, die der Markt aktuell umfasst. Laut Motion Engineering soll sich das aber mit der nächsten Generation der E18+ ändern.
Auf dem Trail
Erinnerst du dich an deine erste Lefty-Fahrt? Ich schon. Wenn plötzlich etwas fehlt, was man für gewöhnlich immer im Blick hat, ist das etwas seltsam. Ähnlich ist es auf den ersten Metern mit der E18+. Lugt man über den Lenker Richtung Vorderrad, sieht man herzlich wenig von der Federgabel. Ein paar Runden auf dem Parkplatz und das Vertrauen ist zurück – die Motion-Gabel lenkt, federt und ist präsent. So präsent, dass man alle Blicke auf sich zieht, egal ob Mountainbiker*in oder nicht.
Bereits auf den ersten Metern kann die Gabel ihre hohe Feinfühligkeit ausspielen, sie arbeitet so sensibel, dass man im Uphill immer ein leichtes Wippen wahrnimmt. Die Option auf den Road-Modus, mit dem die Gabel komplett zu macht, ist also angenehm. Genutzt haben wir sie nur sporadisch, dazu aber später noch etwas mehr. Insgesamt stimmt auch die restliche Geometrie des Bikes, dank der übereinstimmenden Einbauhöhe. Alles sehr gewohnt also im ersten Moment.

Wir starten mit wuseligen Trails, gespickt mit vielen Kurven und gemischtem Tempo. Die hohe Sensibilität der Gabel, eine hohe Steifigkeit und die Anti-Dive-Charakteristik sorgen insgesamt für sehr viel Traktion und Seitenhalt am Vorderrad. In den ersten Kurven lenken wir wie gewohnt – mit der E18+ ist das aber schon fast ein wenig zu viel. Hier verschafft einem die Gabel sehr, sehr viel Kontrolle, man fühlt sich extrem sicher und wird auch bei schwierigen Bedingungen mehr Vertrauen in den Vorderrad-Grip haben.
Die ruppigen Sektionen arbeitet die Gabel hungrig weg, geht dabei aber nicht gerade sparsam mit ihrem Federweg um. Dank Anti-Dive stört die hohe Federwegsnutzung aber nicht. Fahrereinflüsse von oben sind nicht ganz belastungsgerecht und wenn man auf die Bremse geht, stabilisiert sich die Front anstatt wegzusacken. Indirekt wird das Ganze also nicht. Dazu gibt es einen sanften Progressions-Aufbau. Endanschläge verhindern effektiv harte Durchschläge, lediglich einmal war das Federwegs-Ende am Lenker so richtig spürbar. Das Beste aus beiden Welten also? Satter Federweg ohne Sicherheitseinbußen durch Abtauchen oder starkes Durchschlagen?


Abhängig ist das vor allem vom befahrenen Gelände. Gebaute Strecken oder naturbelassene Trails, ohne viel Offcamber und starke Tempo-Änderungen, liegen der E18+ am besten. Hier spielen einem die Eigenschaften gut in die Karten. Schwieriger wird es, wenn man teilweise in ungünstigen Sektionen bremsen muss. Wird es zum Beispiel ruppig oder muss man kurz in die Eisen gehen, um für die nächste Kurve die Highline zu erwischen – die Front bleibt oben, aber die Federung verhärtet in diesen Fällen etwas. Vor allem, wenn man noch Lenkeinflüsse übertragen will, kann es auch schwammig werden, der sonst so berechenbare Seitenhalt wird plötzlich unberechenbarer. Technisches und sehr variables Gelände schnell, präzise, rund und auf Linie zu fahren hat uns mehr Konzentration abverlangt.
Muss man sich an der Teleskopgabel auf ein Abtauchen und eine, sich stärker verändernde Lenkgeometrie einstellen, liegt der Kompromiss dieses Systems also eher im Einsatz der Bremse. Hier muss man sich umgewöhnen und das ist gar nicht so leicht. Vollständig gelungen ist es uns nicht, weshalb die Motion Ride E18+ ein etwas polarisierendes Bild bei uns hinterlässt. Stellenweise spendiert sie gigantische Sicherheit, in manchen Situationen verhält sie sich wiederum weniger berechenbar.


Durch verschiedene Einstellungen lässt sich diese Charaktereigenschaft nicht beseitigen. Gehen wir aber noch ein wenig auf das stimmige Setup ein. Wie oben angemerkt lassen sich Zug- und Druckstufen-Dämpfung nicht unabhängig voneinander fein justieren. Will man also die Kontrolle über die Zugstufe haben, muss man auf das Tuning der Druckstufe verzichten. Da der Road-Modus am anderen Ende des Einstellbereiches liegt, muss man den Einstellring immer komplett rüberdrehen. Um später wieder zur richtigen Zugstufen-Einstellung zu finden, zählt man Klicks. Unpraktischer geht es fast nicht und wir haben schnell auf den Road-Modus verzichtet.
Auch bei der Druckstufe haben wir uns aber nicht gut aufgehoben gefühlt. Experimente mit verschiedenen Druckstufen-Settings und Federvorspannungen waren eher ernüchternd. Schon auf kurzen Abfahrten waren uns die höheren Settings zu harsch. Gefallen hat uns das deutlich direktere und ein gutes Stück strammere Feeling, der Preis dafür ist aber eine rapide steigende Ermüdung. Bereits auf kurzen Abfahrten waren hier große Unterschiede feststellbar.
Man darf dabei aber nie vergessen: Der Hersteller steht erst am Anfang seiner Reise. Die Gabel polarisiert, zeigt stellenweise großes Potenzial und signalisiert damit, dass Motion auf einem guten Weg ist. Eine gute Wahl ist die Motion E18+ damit vor allem für Fans von extrem satten Fahrwerken, einfacher Bedienung und geringer Wartung.

Testeindruck Stefanus
Endlich mal wieder etwas völlig anderes! In der Theorie sind die Vorzüge von Paralellogramm-Gabeln ja hinreichend bekannt und beim Hinterbau würde sich niemand ohne eine gezielt optimierte Radhebungskurve und Dämpferanlenkung zufriedengeben … Aber überzeugt die Motion France auf dem Trail? Ganz klares „Jein“. In einigen Situationen überrascht sie mit sehr viel Komfort und Grip, in anderen fühlt sie sich wiederum etwas hölzern an. Anti-Dive wird durch zusätzliche Kräfte erkauft, die bei Bremsmodulation schnell zu- und abnehmen. Heißt im Klartext: Bremsen beeinflusst die gefühlte Federhärte, woran man sich nach (bei mir) 18 Jahren Teleskop-Federgabeln erst einmal gewöhnen muss. Woran ich mich gern gewöhnen würde: eine kugelgelagerte Federgabel. Die E18+ federt während eines Stoppies, wie es sonst nur eine Lefty kann. In dieser speziellen Disziplin sehen die über viele Jahre verfeinerten Teleskopgabeln schon heute alt aus.

Das ist uns aufgefallen
- Service Das vergleichsweise einfache Konzept der Motion Ride E18+ erfordert wenig Pflege: Motion empfiehlt, maximal alle zwei Jahre einen Service zu machen.
- Setup Einfach, aber auch eingeschränkt. Insgesamt geht das Konzept aber gut auf, da die Druckstufendämpfung nicht ideal nutzbar ist. Aktive Fahrer könnten sich noch etwas mehr Progressions-Aufbau wünschen, um die Gabel federseitig höher im Federweg zu halten.
- Reifenfreiheit Von offizieller Seite heißt es 2,6″, am Testrad wurde es mit 2,5″ auf 25 mm Maulweite schon eng. Motion ist das Problem bekannt, die nächste Evolutionsstufe soll mehr Platz bieten.
- Bremsleitung Als nicht ganz ideal empfanden wir die Möglichkeit zur Verlegung der Bremse und haben mit Kabelbindern gearbeitet.
- Laufradausbau Für den Ausbau des Vorderrads soll man die komplette Vorspannung aus der Feder nehmen, damit sich die beiden Gabel-Arme nicht verziehen. Das ist etwas unpraktisch, man sollte dann genau die Umdrehungen zählen, die man für den richtigen SAG hatte.


Fazit – Motion Ride E18+
Mit der E18+ hat der Hersteller Motion Ride ein ungewöhnliches Produkt entwickelt, das auf verschiedensten Ebenen gute Ergebnisse erzielen kann. Einfach einstellbar und mit geringer Wartung verbunden, ist die Federgabel für Fans von sorglosen Produkten sehr zu empfehlen. Auf dem Trail begeistert die Gabel durch ein gutes Kurvenverhalten, an die Anti-Dive-Eigenschaften muss man sich jedoch gewöhnen. Insgesamt sehen wir großes Potenzial und sind gespannt auf die nächste Evolutionsstufe der Gabel.
- Ultrasensibles Ansprechverhalten
- Starkes Kurvenverhalten dank massivem Seitenhalt
- Lange Wartungsintervalle
- Guter Schnitt aus satt und sicher
- Hohes Gewicht
- Dämpfungs-Konzept und Druckstufen-Funktion
Wäre die Motion Ride E18+ etwas für euch?

Testablauf
Wir sind die Motion Ride E18+ über einen Zeitraum von mehreren Monaten gefahren. Dabei wurden verschiedenste Setups getestet, die Gabel wurde mit unterschiedlichen Laufrädern und Reifen auf unterschiedlichstem Terrain bewegt. Von Matsch bis Staub war alles dabei. Motion hat uns die Federgabel für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt.
Hier haben wir Motion Ride E18+ getestet
- Singletrails BW: Hometrails mit großer Bandbreite, von entspannt über verwinkelt bis schnell
- Singletrails München: von der Isar bis zum Tegernsee
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 94 cm |
Oberkörperlänge | 49 cm |
Armlänge | 60 cm |
Gewicht | 70 kg |
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Körpergröße | 177 cm |
Schrittlänge | 82 cm |
Oberkörperlänge | 63 cm |
Armlänge | 65 cm |
Gewicht | 70 kg |
- Fahrstil
- verspielt, sauber und mit vielen Drifts
- Ich fahre hauptsächlich
- Gravel bis Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Die richtige Mischung aus Komfort und Popp macht’s
- Vorlieben bei der Geometrie
- Relativ niedrig, relativ lang