
6 Enduro- und Freeride-Federgabeln im Vergleichstest: In der Mountainbike-Welt ist 2020 das Jahr der dicken Standrohre. Doch welche Federgabel beherrscht den harten Enduro-Einsatz am besten? Für unseren großen Federgabel-Vergleichstest haben wir sechs Modelle von DVO, Fox, Manitou, Marzocchi, RockShox und Trust ins Rennen geschickt!
Nachdem Manitou und DVO mit Mezzer und Onxy SC vor einiger Zeit schon vorgelegt hatten, folgten dieses Jahr Fox und RockShox mit ihren Auslegungen für den modernen Enduro-Renneinsatz. Die Parameter? Dickere Standrohre als die bisherigen Modelle, mehr Federweg, aber auch mehr Materialeinsatz und Gewicht für höhere Steifigkeit und Stabilität. Ob dieses Lastenheft nicht nur mit dickeren Standrohren, sondern auch einfach nur mit mehr Material erfüllt werden kann, wollten wir mit der Marzocchi Z1 herausfinden. Und dann wäre da einmal mehr der komplett andere Ansatz von Trust, der für viel Grübeln und extensives Testen erfordert hat. Nach unserem großen Trail-Federgabel-Test im letzten Jahr gehen wir jetzt auf die dicken Dinger. Findet gemeinsam mit uns heraus, wer im 170 mm-Segment die Nase vorne hat!

6 Enduro-Federgabeln im Vergleichstest
Bei den Auswahlkriterien für diesen Test haben wir uns auf einen minimalen Federweg von 170 mm und einen Standrohr-Durchmesser von mindestens 36 mm geeinigt. Warum 36 und nicht 37 fragst du? Wie in der Einleitung angemerkt wollten wir die Gabeln testen, die dickere Standrohre als die bisherigen Modelle bieten. Den kleinsten Sprung macht hier DVO bei der Onyx, die mit 36 mm-Rohren gegenüber der 35 mm-Diamond nur einen Millimeter mehr Standrohrdurchmesser bekommen hat. Zudem bekommt so die erschwingliche Marzocchi Z1 noch einen Platz im Testfeld. Gegenüber der Fox 36 ist sie etwas schwerer und erfüllt die restlichen Anforderungen.
Außerdem dürfen in diesem Testfeld zwei Gabeln, die 2020 vorgestellt wurden, auf keinen Fall fehlen: Die Fox 38 und die RockShox Zeb sind die jüngsten Modelle in unserem Testfeld. Aber nicht nur das Duell Fox 38 vs. RockShox Zeb wollen wir beleuchten. Neben den bereits erwähnten 36 mm-Modellen gibt es noch die Manitou Mezzer mit 37 mm-Standohren als Zwischengröße. Als letzte Gabel im Testfeld kann die außergewöhnliche Trust Shout aufgrund ihrer Bauart den Standrohr-Anforderungen natürlich nicht gerecht werden. Ihr Einsatzbereich liegt aber ebenfalls im groben, langhubigen Sektor mit etwas mehr Federweg von 178 mm.
Vergleichstest: 6 Enduro- und Freeride-Federgabeln von Grinsekater – Mehr Mountainbike-Videos
Mit einer maximalen Preisdifferenz von 1.350 € und Gewichtsdifferenz von 390 g ist das Testfeld in beiderlei Hinsicht breit gesteckt. Hier der genaue Überblick über Preise und Gewichte:
Marzocchi Z1 Coil: 949 € / 2.470 g
RockShox Zeb Ultimate: 1.089 € / 2.245 g
Manitou Mezzer Pro: 1.090 € / 2.080 g
DVO Onxy SC D1: 1.099 € / 2.335 g
Fox 38 Factory Grip2: 1.589 € / 2.332 g
Trust Shout: 2.299 € / 2.116 g
Der Großteil unseres Testfeldes liegt bei der UVP in einem Bereich von 150 €. Am günstigsten ist einmal mehr die Marzocchi: unter 1.000 € liegt die rote Coil-Gabel. Wesentlich enger geht es dann um die 1.100 € zu. Gleich drei Mitbewerber sind knapp unter dieser Marke vertreten. Mit 1.089 € ist die Zeb auf dem zweiten Rang, nur einen Euro günstiger als Manitous Mezzer Pro. Weitere neun Euro trennen Mezzer und die DVO Onyx SC D1. Und dann kommt … erst mal eine Weile nichts, bis zur 38. Die Factory-Ausführung von Fox setzt sich mit knappen 1.600 € deutlich von den anderen Gabeln ab.
Etwas außen vor ist die Trust Shout zu sehen: das eigenständige Produkt kostet mit Abstand am meisten, mehr als doppelt so viel wie die Z1 in der UVP und mehr als dreimal so viel wie die Z1 zum Straßenpreis. Dieser Wert schwankt teilweise täglich und wir sind uns bewusst, dass es online immer wieder Schnapper-Angebote gibt. Wir können somit natürlich nur die UVP der Hersteller vergleichen.

Manitou Mezzer Pro: 1.090 € / 2.080 g
Trust Shout: 2.299 € / 2.116 g
RockShox ZEB Ultimate: 1.089 € / 2.245 g
Fox 38 Factory Grip2: 1.589 € / 2.332 g
DVO Onxy SC D1: 1.099 € / 2.335 g
Marzocchi Z1 Coil: 949 € / 2.470 g
An dieser Stelle stand bei unserem Trail-Federgabel Vergleichstest letztes Jahr noch: “Die teuerste Gabel ist gleichzeitig die leichteste” – hier nicht. Die Trust Shout überrascht trotz voluminösen Äußerem mit respektablen 2.116 g und Fox wiegt bei der 38 nicht nur preislich schwerer. Zwei Gabeln treten an, die noch schwerer sind: Marzocchis Z1 mit Stahlfeder und DVO Onyx mit Stahlnegativfeder. Am leichtesten ist die Manitou Mezzer Pro mit nur 2.080 g, die sich damit fast mit Marzocchis Z2 und der DVO Sapphire aus dem Trailfedergabel-Test messen kann. Der dritte Platz geht an die neue Zeb von Rockshox. Abschließend noch zum Vergleich: eine aktuelle RockShox Boxxer Ultimate 29″ wiegt laut Hersteller etwa 2.615 g, für die neue 40 gibt Fox das Gewicht ab 2.816 g an.

Wer in der Diskussion um die beste Enduro-Federgabel mit den nackten Zahlen einsteigen will, findet in der folgenden Tabelle alle Daten der sechs Kandidaten in unserem Vergleichstest zum Ausklappen:
DVO Onyx SC D1 | Fox 38 | Manitou Mezzer | Marzocchi Z1 Coil | RockShox Zeb Ultimate | Trust Shout | |
---|---|---|---|---|---|---|
Federweg | 160 – 180 mm | 160 – 180 mm | 160 – 180 mm | 150 – 170 mm | 150 – 190 mm | 178 mm |
Verfügbare Laufradgrößen | 27,5" 29" | 27,5" 29" | 27,5" 27,5+ 29" | 27,5" 29" | 27,5" 29" | 27,5" 29" |
Feder | Luft–Stahl, OTT-Negativfeder-Einsteller | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern | Luft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRT | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern | Luft–Luft, Ausgleich in Nullstellung | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder |
Lowspeed Druckstufe | Extern, 6 Klicks | Extern, 16 Klicks | Extern, 10 Klicks | Extern, Stufenlos, HSC und LSC gleichzeitig | Extern, 17 Klicks | Extern, 20 Klicks |
Highspeed Druckstufe | Extern, 29 Klicks | Extern, 8 Klicks | Extern, 4 Klicks | Extern, Stufenlos, HSC und LSC gleichzeitig | Extern, 4 Klicks | Intern |
Lowspeed Zugstufe | Extern, 25 Klicks | Extern, 9 Klicks | Extern, 10 Klicks | Extern, XX Klicks | Extern, 17 Klicks | Extern, 20 Klicks |
Highspeed Zugstufe | Intern | Extern, 8 Klicks | Intern | Intern | Intern | Intern |
Volumen- veränderung | Intern, Öl | Intern, Volumen-Spacer | Keine, dafür hydraulischer Durchschlagschutz und IRT | – | Intern, Volumen-Spacer | Intern, Volumen-Spacer |
Weiteres Tuning | OTT, 11 Umdrehungen | Fox Factory Tuning | IRT Luftfeder | – | – | Medium Einstellung 5 Klicks |
Einbauhöhe | 592 mm (29", 180 FW) | 593,7 mm (29", 180 FW) | 594 mm (29", 180 FW) | 577,1 mm (29", 170 FW) | 596 mm (29", 180 FW) | 580 mm (29", 178 FW) |
Schaft | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5" |
Standrohr- durchmesser | 36 mm | 38 mm | 37 mm | 36 mm | 38 mm | – |
Bremsaufnahme | PM7" (180 mm) | PM7" (180 mm) | PM7" (180 mm) | PM7" (180 mm) | PM8" (200 mm) | PM7" (180 mm) |
max. Bremsscheibe | 220 mm | 230 mm | 220 mm | 203 mm | 220 mm | 203 mm |
Achse | Schraubachse 15 mm | QR oder Schraubachse, 15 mm Steckachse | Schraubachse 15 mm | QR 15 mm Steckachse | Schraubachse 15 mm | Schraubachse 15 mm |
Offset | 44 mm (29") 42 mm (27,5") | 44, 51 mm (29") 37, 44 mm (27,5") | 44, 51 mm (29") 37, 44 mm (27,5") | 44, 51 mm (29") 37 mm (27,5") | 44, 51 mm (29") 38, 44 mm (27,5") | Dynamisch |
Einbaubreite | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm |
Reifenfreiheit | Details im Artikel, ca. 2,6" | 2,6″ | 2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech | 2,6″ | 2,8" | 29" x 2,6"; 27.5" x 2,8" |
Farben | schwarz, grün, blau | schwarz, orange, pistachio | schwarz | schwarz, rot | schwarz, grau, schwarz-matt | anthrazit |
Gewicht (Herstellerangabe) | 2.250 g | ab 2180 g | 2.060 g | ab 2.525 g | 2.265 g | 2.165 g |
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse) | 2.335 g | 2.332 g | 2.080 g | 2.470 g | 2.245 g | 2.116 g |
Preis (getestete Version) | 1.099 € | 1.589 € | 1.090 € | 949 € | 1.089 € | 2.299 € |


Die Kandidaten im Überblick
DVO Onyx SC
Seit 2012 gibt sich DVO größte Mühe, den Suspension-Markt aufzumischen und begeistert immer wieder mit erschwinglichen und funktionell sehr guten Teilen. Die beiden neuesten Familienmitglieder sind die Onyx-Gabeln, verfügbar als Single Crown- oder Doppelbrücken-Ausführung. Neben der Diamond bedient die Onyx SC den Enduro-Sektor, ist mit einem Millimeter mehr Standrohrdurchmesser und bis zu 180 mm Federweg aber eher aus der “Burly”-Kategorie. Ob die Gabel mit den Vorschusslorbeeren zurechtkommt oder sich Schwächen leistet? In der UVP und beim Gewicht spielt sie eher im hinteren Mittelfeld – aber ähnliche Parameter haben Diamond und Sapphire bereits durch hervorragende Performance erfolgreich kaschiert.
- Federweg 170 mm
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 2.335 g
- Preis 1.099 € (UVP)
- www.dvosuspension.com
Fox 38 Factory
Fox hat im Frühjahr 2020 die Lücke zwischen 36 und 40 mit der brandneuen 38 geschlossen. Sie richtet sich, wie alle Fox-Produkte, vor allem an Racer und ist vollgestopft mit spannender Technik. Bereits im ersten Test zeigte sich das neue Modell von einer vielversprechenden Seite, zeigte aber auch: Unsere Lockdown-Teststrecken sind höchstens ein Zuckerl für die Gabel. Ihren Hunger nach mehr wollten wir im Langzeit-Test stillen. Mit deutlichem Mehrpreis zum restlichen Teil des konventionellen Testfelds und einigen Gramm auf dem Buckel hat sie auf dem Trail einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten, wenn sie in die großen Testsieger-Fußstapfen von 34 und 36 treten will.
- Federweg 170 mm
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 2.332 g
- Preis 1.589 € (UVP)
- www.ridefox.com
Manitou Mezzer Pro
Manitou war mit seiner neuen Enduro-Gabel früh dran und wagte sich als erster Hersteller an die dickeren Standrohre heran. Auffällig ist die Gabel nicht nur optisch, sondern einmal mehr durch spannende Technik. Sowohl federseitig, als auch bei der Dämpfung findet man interessante Sonderlösungen, die für weniger Kompromisse beim Setup und für eine bessere Funktion auf dem Trail sorgen sollen. Mit ganzen 165 g Gewichtsvorteil gegenüber den Teleskop-Gabeln belegt die Mezzer Pro den Spitzenplatz beim Gewicht. Auch preislich lässt man sich bei Manitou nicht lumpen: die Mezzer ist eine Kampfansage an die Platzhirsche. In jeder Hinsicht.
- Federweg 170 mm
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 2.080 g
- Preis 1.090 € (UVP)
- www.hayesbicycle.com
Marzocchi Z1 Coil
Marzocchi is back! Nach der Übernahme durch Fox wurde der Traditionshersteller als sorglose und günstige Alternative zu den teuren Produkten der Dachmarke etabliert. Etabliert? Ja! Alle Produkte, die wir bisher fahren konnten, haben sich keine Fehler geleistet und durch grundsolide Funktion bei bestechend günstigen Preisen überzeugt. Als einzige Gabel unter der 1.000 €-Marke knackt sie fast die 2,5 kg – Spitzenwert beim Preis, abgeschlagener letzter Platz beim Gewicht. Kann die Stahlfeder-Version der Z1 mitsamt Air-Assist den Technologie-Feuerwerken der teuren Modelle standhalten oder gar mit simplerer Technik alles abräumen?
- Federweg 170 mm
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 2.470 g
- Preis 949 € (UVP)
- www.marzocchi.com
RockShox Zeb Ultimate
Erstmals seit der Totem gibt es bei RockShox wieder Standrohre mit mehr als 35 mm Durchmesser – mit der 40-mm-Freeride-Totem will die Zeb aber nichts zu tun haben. Die Gabel ist für Racer und deren Ansprüche gebaut, optisch kantiger als Lyrik und Pike und doch mit dem gleichen Kern: DebonAir-Feder der neuesten Generation und Charger 2.1-Dämpfung sollen Sam Hill und Co. dabei helfen, große Siege bei der EWS einzufahren. In unserem ersten Test zeigte sich die Gabel von einer guten Seite, verlangte aber schon etwas mehr Präzision beim Setup. Das Ultimate-Topmodell ordnet sich preislich attraktiv ein und ist beim Gewicht vorne mit dabei. Reicht das, um im Vergleich Bestnoten zu holen?
- Federweg 170 mm
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 2.245 g
- Preis 1.089 € (UVP)
- www.sram.com
Trust Performance Shout
Unkonventionell, gewöhnungsbedürftig, speziell – und all das im bestmöglichen Sinne. Optisch, technisch: die Trust Shout ist in jeglicher Hinsicht ein Exot. Aber das System ist vielversprechend. Mit satten 178 mm Federweg will das Carbon-Ungetüm seine Konkurrenz in den Schatten stellen. Läuft die Parallelogramm-Gabel den Teleskop-Vertretern den Rang ab oder nicht? Eine Frage, die wir trotz der unklaren Situation bei Trust klären wollten. Aktuell hängt der Hersteller aufgrund der Corona-Krise etwas in der Luft. Die Gabeln sind nicht lieferbar und auf Rückfrage bei Dave Weagle bekamen wir die Aussage, dass die Türen noch nicht komplett geschlossen sind. Ob und wie es weiter geht, ist aktuell unklar.
- Federweg 178 mm
- Laufradgröße 27,5″ / 29″
- Gewicht 2.116 g
- Preis 2.299 € (UVP)
- www.trustperformance.com
Was muss eine Enduro-Federgabel leisten?
Die meisten Modelle im Test fokussieren sich stark auf den Rennsport und werden auch so beworben. Also wird direkt klar: Diese Gabeln müssen so gut sein, dass man auf ihnen Rennen gewinnen kann. Was braucht es dafür? Kontrolle, Präzision, Vertrauen. Im Fokus dieser Produkte steht nicht immer nur der Komfort-orientierte Touren-Fahrer. Trotzdem ist es Hilfreich, wenn ein Produkt dabei hilft Kraft zu sparen.
Auf den Punkt gebracht
Fassen wir die Anforderungen an die Federgabeln noch in einem Lastenheft zusammen:
- Kontrolle “Stay on your bike, Danny!” Was für Worldcup-Profis gilt, ist auch für den Hobbyfahrer von Nutzen. Wer mit einem Mountainbike im Gelände unterwegs ist, möchte die Strecke bezwingen und dabei nicht ständig Angst haben über den Lenker zu gehen. Vollgefederte Bikes bedienen diese Anforderung, moderne Enduro-Bikes umso mehr. Eine Federgabel mit 170 mm an der Front schenkt im Gelände bereits viel Selbstvertrauen. Der Federweg alleine ist aber nicht entscheidend, ob man das Steinfeld sicher überquert oder die Landung kontrolliert abgefangen wird. Im Zusammenspiel aus Federkennlinie, Dämpfung und Chassis-Charakteristik ermöglichen die Federgabeln aus dem Test nicht nur sehr kreative Linien, sondern auch hohe Geschwindigkeiten im Gelände. Diese möchte man als Anwender beherrschen.
- Präzision Dieser Punkt zielt vor allem auf die Steifigkeit des Produkts ab. Geht es als Rennfahrer um Millisekunden, überlässt man ungern etwas dem Zufall. Wenn ich mein Rad auf genau diese Linie zwingen will, weil es in meinen Augen die schnellste ist, dann muss das Rad meinen Lenkimpulsen folgen.
- Zuverlässigkeit Nur wenig ist ätzender als einen äußerst guten Rennlauf wegen eines Defekts zu versauen oder ein Rennen aufgeben zu müssen, weil etwas kaputtgegangen ist. Hier geht es um mehr als nur den persönlichen Spaß und dafür ist zuverlässiges Werkzeug unabdingbar. Ärgerliche Unstimmigkeiten, mit denen man sonst Leben könnte, dürfen hier nicht auftreten.
- Service- und Anwenderfreundlichkeit Über den Zeitraum eines mehrtägigen Rennens in extremen Bedingungen kann sich die Performance einer Gabel bereits etwas verschlechtern. Ganz umsonst bekommen professionelle Rennfahrer ihre Fahrwerke ja nicht mehrfach am Wochenende aufgefrischt. Auch für den Privateer sollte es keine große Herausforderung darstellen, seine Gabel frisch zu machen.
- Komfort Lange Tage im Sattel, über ein langes Wochenende hinweg, zehren an den Kräften. Als Rennfahrer ist man im Normalfall zwar etwas besser trainiert als ein Normalverbraucher, am Ende des Tages kann die Kraft aber auch hier eine Rolle spielen. Komfort und Präzision stehen oft in Konkurrenz und es gilt für einen Hersteller eine Balance zwischen beiden zu finden, welche dem jeweiligen angedachten Einsatzzweck gerecht wird.
So haben wir getestet
Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzen Tests hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert.


Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.





Körpergröße | 184 cm |
Schrittlänge | 82 cm |
Oberkörperlänge | „58 |
Armlänge | „56 |
Gewicht | 63 kg |
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
- Fahrstil
- Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Körpergröße | 184 cm |
Schrittlänge | 86 cm |
Oberkörperlänge | „60 |
Armlänge | „56 |
Gewicht | 108 kg |
- Fahrstil
- Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails und Bikepark.
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Komfortabel
- Vorlieben bei der Geometrie
- Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 94 cm |
Oberkörperlänge | 49 cm |
Armlänge | 60 cm |
Gewicht | 70 kg |
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Körpergröße | 178 cm |
Schrittlänge | 90 cm |
Oberkörperlänge | 55 cm |
Armlänge | 56 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- Sehr gerne in der Luft
- Ich fahre hauptsächlich
- Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Lieber straffer und an der Front etwas schneller
- Vorlieben bei der Geometrie
- Ein bisschen kürzer und verspielter
Körpergröße | 175 cm |
Schrittlänge | 82 cm |
Oberkörperlänge | 68 cm |
Armlänge | 54 cm |
Gewicht | 75 kg |
- Fahrstil
- sauber, Linien-orientiert und schnell
- Ich fahre hauptsächlich
- Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Körpergröße | 185 cm |
Schrittlänge | 84 cm |
Oberkörperlänge | 63 cm |
Armlänge | 66 cm |
Gewicht | 85 kg |
- Fahrstil
- Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
- Vorlieben bei der Geometrie
- Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 91 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
Alle Infos zum bevorstehenden Enduro-Federgabel-Vergleichstest
Im Laufe der nächsten Tage werden die sechs Kandidaten in Einzeltests ausführlich vorgestellt und individuell bewertet. Zum Schluss fassen wir die Ergebnisse zusammen und sprechen Empfehlungen zu Einsatzbereichen und Könner-Stufen aus: Welches Modell ist am besten für kompromissloses Racing? Wer ist der beste Allrounder? Wie schlagen sich die Modelle im direkten Vergleich? Und wie viel sollte man mindestens in die Hand nehmen beim Kauf einer neuen Enduro-Gabel?

Welche der sechs Gabeln ist euer persönlicher Favorit?