
RockShox Zeb Ultimate im Test: RockShox war Vorreiter für Singlecrown-Federgabeln mit dicken Standrohren – mit satten 40 mm Querschnitt stammt die legendäre Totem jedoch aus einer anderen Epoche unseres Sports. Um den Anforderungen moderner Enduro-Racebikes gerecht zu werden, sollte deswegen etwas Neues, Eigenständiges her – die Zeb war geboren. Mit bis zu 190 mm Federweg, 38 mm Standrohren und in der Steifigkeit optimiertem Chassis soll sie das neue Werkzeug für die Erfolge von Sam Hill und Co. sein. Nach unserem ersten Test haben wir die Zeb jetzt im Langzeittest auf die Probe gestellt.
RockShox Zeb Ultimate – Infos und Preise
„… für die Grenzbereiche der härtesten Enduro-Strecken der Welt“ wurde die RockShox Zeb entwickelt. Zwar ist die Gabel eine komplette Neuentwicklung, viele der verwendeten technischen Lösungen und Ansätze kennen wir aber bereits aus der restlichen Produktpalette. Mit 27,5″- oder 29″-Casting und jeweils zwei Offset-Optionen ist die Gabel gerüstet für moderne, langhubige Enduro- und Freeride-Bikes.
An die große Schwester Boxxer rückt Zeb dank bis zu 190 mm Federweg gefährlich nahe heran. Aber auch mit der Lyrik gibt es Überschneidungen, denn los geht es an der neuen Gabel bei 150 mm Hub. Mit Post-Mount 200 mm-Bremsaufnahme ist Zeb kompromisslos auf große Bremsscheiben ausgelegt. Da man bei RockShox aber weiterhin auf die 15 mm-Achse (RockShox-typisch optional mit Torque-Caps) und herkömmliche tapered Gabelschäfte setzt, bleibt die Zeb rückwärts kompatibel und kommt ohne neue Standards aus.
Neben der Ultimate-Ausführung gibt es die neue Gabel auch in den inzwischen etablierten Select und Select+ Baureihen. Als E-MTB-Ausführung wird die Zeb zudem mit Federwegs-Absenkung via Dual-Position-Air angeboten.
- Laufradgrößen 27,5″ / 29″ (getestet)
- Federweg 150–190 mm (170 mm im Test)
- Federung DebonAir, Dual Position Air
- Dämpfung Charger 2.1 RC2
- Farben schwarz glänzend, schwarz matt, grau
- Achsmaß Boost 15 x 110 mm
- Achsen Maxle Stealth-Schraubachse
- Offset 37 mm, 44 mm, 51 mm
- Gewicht 2.265 g (Herstellerangabe), 2.245 g (gewogen, 29″, 170 mm, Zeb Ultimate)
- www.sram.com
Preis 1.089 € (UVP) | Bikemarkt: RockShox Zeb Ultimate kaufen

Im Detail
Wie beschrieben, fand bei der Zeb einiges an Technologie-Transfer statt. Los geht es schon weit oben bei der Krone. Waren diese bei Lyrik und Pike zuletzt organisch und rund, wurde für die neue Sid Ultimate auf eine neue Produktionsmethode umgeschwenkt: CNC-Fräsen. Auch an der neuen Enduro-Race-Gabel kommt eine gefräste Krone zum Einsatz, in die der tapered Schaft und die voluminösen 38 mm-Standrohre verpresst sind. Optisch ideal an die Standrohre angeglichen, ist auch die Krone schwarz eloxiert.

Das gibt auch schon Aufschluss über die Bauart: Right-Side-Up, wie bei RockShox gewohnt. Hier macht man keine Experimente. Aber das Casting ist neu und erinnert in seiner Bulligkeit eher an die Boxxer – nicht nur wegen der gleichen, metallischen Leitungshalterung. Es ist im Vergleich zu Lyrik und Pike wesentlich kantiger geworden. Bedingt durch die größeren Standrohre hat die Gabel auch einiges an Volumen zugelegt – Form und Volumen tragen optisch auf und versprechen ein brachiales Werkzeug für harte Abfahrten.
Auf Höhe der markanten Casting-Brücke sitzen auch die SKF-Staubabstreifer, welche sich langsam aber sicher an immer mehr Federungs-Produkten wiederfinden. Wie von RockShox gewohnt, sind auf den Standrohren in diesem Bereich Skalen sichtbar. Hier kann man simpel und schnell das Setup durchführen und überprüfen.


An der Unterseite des Castings sehen wir die bekannten, großen Überlappungs-Flächen für die Naben-Endkappen, genannt Torque-Caps, sowie die geschraubte Maxle Lite-Steckachse mit 15 mm Durchmesser. Bekannt ist außerdem die Post-Mount-Aufnahme mit 200 mm Ausführung – bisher allerdings eher von Doppelbrücken-Gabeln. Kleinere Scheiben sind nicht möglich.
Wovon man nichts sieht: Auch im Inneren gab es Anpassungen! Optimierte Längen der Gleitbuchsen und deren Überlappung sollen Verwindungen stärker unterbinden und ein feineres Ansprechverhalten unter Last mit sich bringen. Diese und die strukturellen Änderungen sollen natürlich auch für erhöhte Steifigkeit sorgen. Trotzdem liegt die Zeb laut RockShox im Vergleich zu einer 180 mm-Lyrik nur bei etwa 2 % Steifigkeits-Zugewinn in Fahrtrichtung. Höher fällt hingegen die erhöhte Seitensteifigkeit mit +7 % aus – einen deutlichen Zugewinn mit +21,5 % soll es bei der Torsionssteifigkeit geben.

Federung & Dämpfung
Dass sich bei Federung und Dämpfung nichts grundsätzlich ändern würde, dürfte nach der stetigen Weiterentwicklung von Charger-Dämpfung und DebonAir-Feder sehr klar sein. Insofern erwartet uns im Inneren der beiden Gabelholme keine Überraschung, sondern vielmehr bewährte Technologie, welche wir in ähnlicher Architektur von anderen RockShox-Federgabeln kennen.
Federung
DebonAir – der Name verrät auf jeden Fall schon, dass es sich hier um eine Luftfeder handelt. Diese setzt seit dem letzten Update im Frühjahr auf einen Ausgleich der Positiv- und Negativ-Luftfeder im Ruhezustand der Gabel. Vorgestellt wurde dieses Update an der nagelneuen Sid Ultimate, durch ein verändertes, nachrüstbares Innenleben wurde die bestehende Lyrik daraufhin angepasst. Kritisch für dieses Update ist die Position des Überströmkanals, der auf der Innenseite des Standrohrs angebracht ist und den Druckausgleich zwischen den zwei Luftkammern gewährleistet.

An der neu entwickelten Gabel konnte die Position des Kanals frei gewählt werden – die Zeb kann diese Funktionalität also ohne große Spacer am Airshaft leisten. Am Airshaft befindet sich trotzdem eine kleine Neuheit, die sich auf die Topout-Geschwindigkeit auswirkt. Damit die Federgabel beim Ausfahren nicht spürbar anschlägt, verwendet RockShox einen Gummi-Puffer. Dieser läuft jetzt in eine Schalen-ähnliche Form, anstatt einfach gegen eine plane Oberfläche zu stoßen.
RockShox verwendet einen großen Luftkolben und viel Volumen im Standrohr – das senkt die Betriebsdrücke der Gabel maßgeblich ab. Die Federcharakteristik zum Ende des Federwegs, lässt sich auch weiterhin durch Tokens anpassen.
Dämpfung
Auch die Charger 2.1-Kartusche im verbauten Ultimate-Modell ist inzwischen altbekannt. Grundsätzliches System ist ein Monotube-Aufbau mit Gummi-Balg zum Volumenausgleich. Auch hier setzt RockShox auf Bushings von SKF, gepaart mit neuen Schmierstoffen für minimale Reibung. In der Abstimmung der Kartusche hat RockShox vor zwei Jahren eine Anpassung vorgenommen, die auch weiterhin Status Quo ist.

Für die Zeb wurde die bestehende Kartusche natürlich überarbeitet – allerdings lediglich strukturell, um in die größeren Standrohre zu passen. Abgesehen davon gilt an der RC2-Kartusche weiterhin: Von außen lassen sich Lowspeed-Zug- und Druckstufe in 17 Klicks sowie die Highspeed-Druckstufe in 5 Positionen einstellen.
Setup
RockShox möchte möglichst kundenfreundlich sein und das Setup nicht nur schnell, sondern auch möglichst simpel gestalten. Auf der Rückseite der Gabel befindet sich eine Tabelle, aus welcher man den notwendigen Luftdruck ablesen kann. Dafür gilt es lediglich, das Gewicht, inklusive kompletter Ausrüstung wie Helm, Schuhe und gegebenenfalls dem Rucksack mit einer Personenwaage zu ermitteln.
Der zugehörige Luftdruck wird über eine Dämpferpumpe über das Ventil unter dem Deckel im linken Gabelholm eingestellt. Angenehm ist, dass durch das neue Luftkammersystem hierbei die Federgabel nicht mehr durchgefedert werden muss, denn beide Luftkammern (negativ und positiv) erhalten ihren Druck gleichzeitig. Ein kleiner Vorteil gegenüber den meisten anderen Herstellern, wo ein Vernachlässigen dieses Schrittes zu einem falschen Luftdruck führt. Wer es dann noch genauer wissen möchte, muss dem Link trailhead.rockshox.com folgen und dort die Seriennummer eintragen, welche hinten auf der Gabelbrücke zu finden ist. Je nach eingegebenem Gewicht bekommt man dort auch noch eine Empfehlung für die Klicks der Lowspeed-Zugstufe.

Bei den Druckstufen hat man fünf Klicks für die Highspeed- und 17 für die Lowspeed-Druckstufe zur Verfügung. Auch hier gilt bei RockShox „weniger ist mehr“ und man macht das Setup übersichtlicher mit weniger Möglichkeiten/Klicks. Je nach Vorliebe kann man sich nun von komplett offener Druckstufe oder aber der mittleren Einstellung zur persönlichen Vorliebe vorarbeiten.
Wer die Progression anpassen möchte, kann mit einem Kassettenschlüssel – nach dem Ablassen der Luft – einfach, sauber und schnell sogenannte Tokens (Kunststoffteile zur Verkleinerung der Größe der Luftkammer) in die Gabel einbringen. Mehr Tokens machen die Gabel progressiver und weniger erleichtern die Freigabe des kompletten Federwegs. Ab Werk ist in unserer Test-Zeb mit 170 mm ein Token montiert.
Technische Daten
Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der RockShox Zeb Ultimate findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:
DVO Onyx SC D1 | Fox 38 | Manitou Mezzer | Marzocchi Z1 Coil | RockShox Zeb Ultimate | Trust Shout | |
---|---|---|---|---|---|---|
Federweg | 160 – 180 mm | 160 – 180 mm | 160 – 180 mm | 150 – 170 mm | 150 – 190 mm | 178 mm |
Verfügbare Laufradgrößen | 27,5" 29" | 27,5" 29" | 27,5" 27,5+ 29" | 27,5" 29" | 27,5" 29" | 27,5" 29" |
Feder | Luft–Stahl, OTT-Negativfeder-Einsteller | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern | Luft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRT | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern | Luft–Luft, Ausgleich in Nullstellung | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder |
Lowspeed Druckstufe | Extern, 6 Klicks | Extern, 16 Klicks | Extern, 10 Klicks | Extern, Stufenlos, HSC und LSC gleichzeitig | Extern, 17 Klicks | Extern, 20 Klicks |
Highspeed Druckstufe | Extern, 29 Klicks | Extern, 8 Klicks | Extern, 4 Klicks | Extern, Stufenlos, HSC und LSC gleichzeitig | Extern, 4 Klicks | Intern |
Lowspeed Zugstufe | Extern, 25 Klicks | Extern, 9 Klicks | Extern, 10 Klicks | Extern, XX Klicks | Extern, 17 Klicks | Extern, 20 Klicks |
Highspeed Zugstufe | Intern | Extern, 8 Klicks | Intern | Intern | Intern | Intern |
Volumen- veränderung | Intern, Öl | Intern, Volumen-Spacer | Keine, dafür hydraulischer Durchschlagschutz und IRT | – | Intern, Volumen-Spacer | Intern, Volumen-Spacer |
Weiteres Tuning | OTT, 11 Umdrehungen | Fox Factory Tuning | IRT Luftfeder | – | – | Medium Einstellung 5 Klicks |
Einbauhöhe | 592 mm (29", 180 FW) | 593,7 mm (29", 180 FW) | 594 mm (29", 180 FW) | 577,1 mm (29", 170 FW) | 596 mm (29", 180 FW) | 580 mm (29", 178 FW) |
Schaft | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5" |
Standrohr- durchmesser | 36 mm | 38 mm | 37 mm | 36 mm | 38 mm | – |
Bremsaufnahme | PM7" (180 mm) | PM7" (180 mm) | PM7" (180 mm) | PM7" (180 mm) | PM8" (200 mm) | PM7" (180 mm) |
max. Bremsscheibe | 220 mm | 230 mm | 220 mm | 203 mm | 220 mm | 203 mm |
Achse | Schraubachse 15 mm | QR oder Schraubachse, 15 mm Steckachse | Schraubachse 15 mm | QR 15 mm Steckachse | Schraubachse 15 mm | Schraubachse 15 mm |
Offset | 44 mm (29") 42 mm (27,5") | 44, 51 mm (29") 37, 44 mm (27,5") | 44, 51 mm (29") 37, 44 mm (27,5") | 44, 51 mm (29") 37 mm (27,5") | 44, 51 mm (29") 38, 44 mm (27,5") | Dynamisch |
Einbaubreite | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm |
Reifenfreiheit | Details im Artikel, ca. 2,6" | 2,6″ | 2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech | 2,6″ | 2,8" | 29" x 2,6"; 27.5" x 2,8" |
Farben | schwarz, grün, blau | schwarz, orange, pistachio | schwarz | schwarz, rot | schwarz, grau, schwarz-matt | anthrazit |
Gewicht (Herstellerangabe) | 2.250 g | ab 2180 g | 2.060 g | ab 2.525 g | 2.265 g | 2.165 g |
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse) | 2.335 g | 2.332 g | 2.080 g | 2.470 g | 2.245 g | 2.116 g |
Preis (getestete Version) | 1.099 € | 1.589 € | 1.090 € | 949 € | 1.089 € | 2.299 € |
Auf dem Trail
Die wenigsten Bikes mit 170 mm sind großartige Sprinter am Berg und nur wenige Nutzer werden einen Lockout vermissen. Wer sich seine Höhenmeter entspannt im Sitzen erkurbelt, wird mit der Zeb wenig Energie verpuffen lassen. Sie spricht zwar auch bei niedrigen Uphill-Geschwindigkeiten noch fein an und verschluckt fleißig Wurzeln und Steine – solange man aber nicht wild pumpt, behält man eher sein Momentum, anstatt Energie zu verlieren. Im brutalen Wiegetritt arbeitet die Zeb dafür sehr engagiert – wer sich hiervon gestört fühlt, kann die Druckstufen etwas reindrehen. Notwendig? Wir finden nicht.
Sehr willig folgte die Zeb auch dem kleinsten Input am Lenker und ermöglichte so das exakte Anpeilen von kreativen und raceigen Linien über den Trail.
Im ersten Test attestierten wir der Zeb ein äußerst direktes Fahrgefühl auf dem Trail. Hier waren sich alle Tester einig – auch im Dauertest, durch die verschiedenen Gewichtsklassen hindurch und auf den verschiedensten Trails, bestätigt sich das. Sehr willig folgt die RockShox Zeb Ultimate auch dem kleinsten Input am Lenker und ermöglicht eine exakte Linienwahl. Anpeilen ist hier nicht der richtige Begriff – mit der Zeb zielt man! Egal, ob auf die nächste kreative, natürliche Abschussrampe oder die schnellstmögliche Rennlinie. Hier liefert RockShox ab und gibt den Nutzern, denen die Lyrik im Bikepark und auf harten Strecken etwas unterdimensioniert war, das gewisse Plus, welches sie vielleicht vermisst haben.
Höhere Steifigkeit bringt aber nicht nur Vorteile! Wurde der Untergrund unstet und rutschig, kehrt sich die Medaille im Grenzbereich des Grips. Trotz sensiblem Ansprechverhalten kommt es an der Zeb schneller zu Grip-Abrissen als beispielsweise bei ihrer kleineren Schwester Lyrik. Die Gabel filtert weniger laterale und seitliche Belastungen heraus, um die sich dann Laufrad und Reifen kümmern müssen. Hierfür brauchte es eine gewisse Eingewöhnungsphase und es galt, mehr am Lenker zu arbeiten und zu korrigieren, andere Linien zu wählen oder sich einfach damit abzufinden, dass man die Traktion vorne etwas aktiver mitbestimmen muss. All das kostet Kraft. Sehr gut trainierte Fahrer monierten dies weniger.

Ein Gelände, welches 170 mm Federweg würdig ist, und eine Streckenführung, die hohe Grundgeschwindigkeit zulässt, passt gut zur RockShox Zeb. Alle Tester fühlten sich mit der Gabel in diesem Fall am glücklichsten. Ihre Steifigkeit erhöht das Sicherheitsgefühl deutlich und man lässt die Bremse öfters unberührt. Bei größeren Schlägen und Landungen galt es sich insbesondere mit dem Luftdruck und der Anzahl der Tokens genauer auseinanderzusetzen. Eine gut angepasste (Luft-)Federkennlinie mit adäquater, zum Fahrstil passender Progression ist bei jeder Federgabel essenziell für eine ideale Funktion.
Aufgrund des großen Luftkammervolumens an der Zeb fallen hier winzige Unterschiede schon deutlich spürbarer ins Gewicht. Während 2 psi bei anderen Gabeln nur eine leichte Veränderung der Gewichtsverteilung mitbringen, konnten sie an der Zeb für empfindliche Naturen zwischen Top und Flop entscheiden. Wir machten wiederholt Vergleichsfahrten mit wenigen psi Unterschied, die entscheidende Vor- und Nachteile hinsichtlich Fahrkomfort, dynamischer Fahrhöhe und Gesamtbalance mit sich brachten. Hier empfehlen wir mehr Experimentierfreudigkeit, um das Optimum zu finden. Insbesondere wem die hohe Steifigkeit dann doch manchmal etwas zu viel wurde, konnte das über eine etwas weichere Feder wieder ausgleichen.

Hat man seine Kennlinie im Griff, lässt sich über die beiden Druckstufen weiter Feintuning betreiben. Hier landeten wir je nach Strecke und/oder Bedingungen zumeist in der Mitte oder etwas mehr im offenen Einstellbereich der Druckstufen. Während die Lowspeed-Druckstufe schnell für ein etwas harscheres Fahrverhalten sorgt, ist die Highspeed-Druckstufe angenehmer nutzbar. Die Klicks sorgen für deutlichen Zuwachs an Gegenhalt, ohne dass sich die Gabel zu schnell unangenehm anfühlt. Steigt das Tempo auf knackigen Strecken, steht man dynamisch höher, allerdings ermüdet hier der Oberkörper etwas schneller. Ergo: schnellere Runs, aber weniger davon! Solange wir nicht auf entsprechend groben und natürlichen Trails unterwegs waren, drehten wir die Dämpfung auch selten weiter zu. Zielführender ist hier definitiv der Weg über die Optimierung der Luft-Kennlinie. Je besser man diese auf die eigenen Bedürfnisse angepasst hat, desto komfortabler fährt sich die RockShox Zeb Ultimate.
Während die Zeb im Vergleich zu Lyrik und Pike deutliche Zugewinne in Sachen Kontrolle gemacht hat, muss man sich etwas mehr mit ihr auseinandersetzen, um diese hohe Kontrolle auch mit hohem Fahrkomfort zu verknüpfen. Luftdruck, Volumenspacer, Zugstufe und die beiden Druckstufen wollen in verschiedenen Kombinationen probiert werden. Gegebenenfalls muss man die gesamte Balance seines Bikes überdenken und auch am Heck optimieren, um ein perfektes Gleichgewicht zu erlangen. Insgesamt hat RockShox mit der Neuschöpfung also einen guten Job gemacht, der nur im Grenzbereich und für anspruchsvolle Fahrer noch etwas Luft nach oben lässt.


Das ist uns aufgefallen
- Ansprechverhalten Das Ansprechverhalten über den gesamten Testzeitraum blieb konstant sehr gut.
- Komfort RockShox hat der Zeb ordentlich Steifigkeit spendiert. Das hilft bei der direkten Linienwahl. Wer gerne lange Abfahrten am Stück fährt, sollte etwas mehr Kraft in den Armen mitbringen. Optional kann man auch über einen etwas weicheren, beziehungsweise komfortableren Laufradsatz nachdenken. Aus dem gleichen Haus gäbe es hierfür auch etwas von Zipp.
- Dämpfung Wir erreichten für uns das ideale Fahrgefühl über Feintuning der Luftfeder und der Progression. Wer zu viel Dämpfung reindreht, wird etwas schneller Abstriche im Komfort machen. Es gilt, lieber mehr an der Luftfeder zu optimieren.
- Komplexität Luftdruck und Zugstufe nach Herstellerempfehlung einstellen, Druckstufen in die Mitte und ab geht’s. Die RockShox Zeb Ultimate ist sehr anwenderfreundlich. Lediglich an die kleinen Werte beim Feintunen muss man sich am Anfang gewöhnen – deshalb sollte man auch unbedingt eine digitale Dämpferpumpe verwenden!


Fazit – RockShox Zeb Ultimate
Nach erfolgreicher Feinabstimmung der Luftkammer macht die RockShox Zeb nicht nur Rennfahrer glücklich. Auch Liebhaber eines direkten und steifen Fahrverhaltens werden ohne Flex um Spitzkehren zirkeln. Bikepark? Selbst hier fühlt sich die Zeb nicht überfordert. Mit dem Federwegs-Bereich von 150 bis 190 mm deckt sie zusätzlich ein breites Spektrum ab. So kann sie die speziellen Anforderungen schwerer und schneller Fahrer bedienen, die gerne mit weniger Federweg unterwegs sind. Aber auch Liebhaber von viel Hub, die eine Singlecrown-Federgabel einer Doppelbrücke vorziehen, könnten bei der Zeb fündig werden.
- direktes Fahrverhalten
- steif
- einfaches Setup
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- auf längeren Abfahrten etwas anstrengend
- Steifigkeit mindert den Grip

Landet die RockShox Zeb mit ihrem einfachen Setup und strammen Fahrverhalten für euch einen Homerun?
Testablauf
Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzen Tests hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert.
Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.
Hier haben wir die RockShox Zeb Ultimate getestet
- Hometrails Vielseitige Trails mit verschiedenen Untergründen
- Bikepark Oberammergau Alles, was eine Federgabel will: Wurzeln, Anlieger, Sprünge
- Reschenpass Ruppige Highspeed-Trails
- Vogesen Schnelle und teils steile Trails
Körpergröße | 184 cm |
Schrittlänge | 82 cm |
Oberkörperlänge | „58 |
Armlänge | „56 |
Gewicht | 63 kg |
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
- Fahrstil
- Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Körpergröße | 184 cm |
Schrittlänge | 86 cm |
Oberkörperlänge | „60 |
Armlänge | „56 |
Gewicht | 108 kg |
- Fahrstil
- Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails und Bikepark.
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Komfortabel
- Vorlieben bei der Geometrie
- Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 94 cm |
Oberkörperlänge | 49 cm |
Armlänge | 60 cm |
Gewicht | 70 kg |
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Körpergröße | 178 cm |
Schrittlänge | 90 cm |
Oberkörperlänge | 55 cm |
Armlänge | 56 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- Sehr gerne in der Luft
- Ich fahre hauptsächlich
- Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Lieber straffer und an der Front etwas schneller
- Vorlieben bei der Geometrie
- Ein bisschen kürzer und verspielter
Körpergröße | 175 cm |
Schrittlänge | 82 cm |
Oberkörperlänge | 68 cm |
Armlänge | 54 cm |
Gewicht | 75 kg |
- Fahrstil
- sauber, Linien-orientiert und schnell
- Ich fahre hauptsächlich
- Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Körpergröße | 185 cm |
Schrittlänge | 84 cm |
Oberkörperlänge | 63 cm |
Armlänge | 66 cm |
Gewicht | 85 kg |
- Fahrstil
- Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
- Vorlieben bei der Geometrie
- Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 91 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher