
SR Suntour Axon Werx34 im Test: Auch wenn SR Suntour nicht gerade einer der großen Big-Player auf dem High-End-Markt zu sein scheint, sind die Taiwanesen aus dem Federungs-Metier nicht wegzudenken. Vor allem im XC-Bereich waren die Produkte traditionell stärker verankert und erfolgreicher als in den Gravity-Disziplinen: World Cup-Erfolge, WM-Siege und zuletzt der Olympia-Titel. Die Axon Werx34 darf in unserem Test auf keinen Fall fehlen!
SR Suntour Axon Werx34 – Infos und Preise
Spätestens seit dem letzten Update der XC-Federgabel Axon im Jahr 2018 hat sich SR Suntour aufgemacht, die etablierten Größen auf dem XC-Federgabel-Markt aufzumischen. Und das mit Erfolg: Keine andere Gabel sorgte in jüngster Vergangenheit so unerwartet für Furore wie die Axon Werx34: Ob beim deutschen Team Lexware mit dem U23-Weltmeister Martin Vidaurre und WM-Fünften Max Brandl, beim Team BMC MTB Racing um Pauline Ferrand-Prévot oder beim Olympiasieger Tom Pidcock – die Axon Werx34-Federgabel fährt von Erfolg zu Erfolg. Was ermöglichte den kometenhaften Aufstieg in die Weltspitze?
- Laufradgrößen 29″
- Federweg 100–120 mm
- Federung EQ Equalizer Luftfeder
- Dämpfung RLRC-PCS
- Farben grau, schwarz, versch. Decal-Farben
- Achsmaß 15 x 110 mm
- Achsen Q-Loc QR-Steckachse
- Offset 51 mm
- Gewicht 1.671 g
- www.srsuntour.com
Preis 1.199 € (UVP) | Bikemarkt: SR Suntour Axon Werx34 kaufen

Die nackten Zahlen und Fakten zur Axon Werx34: Als einiger der wenigen Hersteller im Cross-Country-Bereich setzt SR Suntour auf eine Gabelkrone und einen Gabelschaft aus Carbon. Die Standrohre messen bei der Axon Werx34 schon seit ihrem letzten Update 2018 34 Millimeter, was zum damaligen Zeitpunkt durchaus ungewöhnlich für eine XC-Gabel war. Eine speziell entwickelte Federeinheit namens EQ Equalizer soll insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Negativ- und Positivkammer für ein sensibles Fahrverhalten sorgen. Bei der Dämpfung vertraut SR Suntour dem bewährten, leicht zu wartenden PCS-System und bleibt sich ihrem „Refined Simplicity“-Motto treu. Eine außergewöhnliche Steckachse mit Geschwindigkeits-Garantie beim Laufradausbau runden das Gesamtpaket der SR Suntour Axon Werx34 ab. Achtung: Die Axon Werx34 ist lediglich für den Boost-Standard mit 15 x 110 mm Ausfallenden verfügbar. Der Federweg beträgt je nach Anpassung der Luftfeder 100 bis 120 mm.

Im Detail
Das Konzept „Refined Simplicity“ war laut SR Suntour ein wesentlicher Faktor bei der Entwicklung der Axon Werx34: Nicht nur, um dem puristisch getriebenen Ansatz des Cross-Country- und Marathon-Sports gerecht zu werden, bevorzugen die Produktmanager solide Grundprinzipien gegenüber komplexen Lösungen an ihrer Race-Federgabel. Optimierungen an bestimmten Parts sollten nicht zulasten der Wartungsfreundlichkeit vorgenommen werden, gleichzeitig soll die Leistungsfähigkeit der Federgabeln jedoch auf dem höchstmöglichen Niveau verbleiben.
Konkret bedeutet dies, dass SR Suntour bei seinem Topmodell im Bereich der Race-Federgabeln auf eine speziell entwickelte, hohle Carbon-Krone mit integriertem Carbon-Schaft vertraut: Diese Kombination kommt vorwiegend aus Gründen der Gewichtsersparnis zum Einsatz – so spart die Krone laut Suntour 35 g, der Schaft drückt das Gewicht gar um weitere 120 g. Darüber hinaus erhoffen sich die Ingenieure einen positiven Effekt im Hinblick auf die Steifigkeit.

Ebenfalls auf ein geringes Gewicht wurden die aus Magnesium bestehenden Tauchrohre getrimmt. Das Casting nimmt zudem den Bremssattel über eine 160-mm-Postmount-Schnittstelle auf. Mittels eines Adapters kann die Axon Werx auch 180 mm-Bremsscheiben aufnehmen, größere Scheibendurchmesser unterstützt die Federgabel nicht.
Die Gabel wurde einzig und allein für den Boost-Standard mit 15 x 110 mm Ausfallenden konzipiert. Die Taiwanesen setzen zudem auf eine eigene, patentierte Q-Loc2-Steckachse, die einen besonders schnellen Wechsel der Laufräder im Renngeschehen ermöglichen soll. Im Gegensatz zu klassischen Steckachsen besitzt die Variante von SR Suntour einen Klickmechanismus, der das Ein- und vor allem das Ausbauen des Laufrades erheblich erleichtern soll. Beim Einschieben der Steckachse rastet diese an einem vordefinierten Punkt ein und kann zur Fixierung anschließend wie ein klassischer Schnellspanner durch Umlegen des Achshebels befestigt werden. Beim Herausziehen der Steckachse muss lediglich der Hebel und anschließend der Klickmechanismus gelöst werden, bevor die Achse in Windeseile herausgezogen werden kann. Im Gegensatz dazu ist es bei herkömmlichen Achsen stets vonnöten, das Gewinde auf- beziehungsweise zuzudrehen. Das Gewicht der Q-Loc2-Steckachse aus Titan, die in der Axon Werx34 verbaut ist, beträgt 71 g.


Federung und Dämpfung
Federung
EQ Equalizer heißt das Federungssystem, das im Rahmen des letzten Updates der Axon Werx34 2018 eingeführt wurde. Der Name ist dabei Programm. SR Suntour proklamiert für sich, dass das System aus einer Positivkammer und einer automatisch via Überstromkanal (Dimple) befüllten Negativkammer das ideale Fahrverhalten auf den Trails für jede Gewichtsklasse ermöglicht – „Refined Simplicity“ also. Insbesondere im ersten Federwegsbereich bei kleinen, sich wiederholenden Unebenheiten soll die Federgabel dadurch besonders sensibel sein und darüber hinaus viel Unterstützung im mittleren Federwegsbereich für größere Schläge besitzen.
Maximal acht elastische Volumenspacer finden in der Axon Werx34 Platz. Mehr Tokens für mehr Progression, weniger Tokens für mehr Komfort: Im ausgelieferten Zustand werden drei Spacer standardmäßig vormontiert.

Dämpfung
Auf der rechten Seite der Federgabel sitzt die Dämpfungseinheit RLRC-PCS: Bereits seit 2016 verwendet SR Suntour diese Art der Dämpfungskartusche, die Performance und Langlebigkeit optimal vereinen soll.
Kernaspekt der Dämpfungseinheit ist das Piston Compensator System (PCS), das sich seit vielen Jahren im Hause SR Suntour bewährt hat. Eine geschlossene IFP-Kartusche mit einer klaren Trennung zwischen Öl und Luft bildet dabei die Grundlage: Normalerweise wird in einer offenen Dämpfung das Öl zurückgesaugt und so eine Blasenbildung ermöglicht. Diese Kavitationsprobleme behebt das PCS-System, indem das Öl nicht nur gesaugt, sondern auch gedrückt wird. Eine Blasenbildung wird so vermieden. Andere Hersteller setzen dabei meist auf einen elastischen Bladder. Der Vorteil des IFP-basierten PCS-Systems liegt laut SR Suntour in der besseren Wartbarkeit und Langlebigkeit des Systems, da keine Elemente verwendet werden, die sich ausdehnen können. Im Gegensatz dazu werden Systemen mit einem Bladder eine geringe Reibung und dadurch ein geringes Losbrechmoment nachgesagt.
Den internen Ölfluss übernehmen in der RLRC-PCS-Kartusche jeweils ein High-Speed- und ein Low-Speed-Kanal für die Druck- und Zugstufe. Der High-Speed-Kanal wird dabei intern über Shims geregelt, der Low-Speed-Kanal über Nadelventile, die individuell angepasst werden können. Wird der Lockout der Gabel betätigt, werden die Low-Speed-Kanäle mit einem Pin geschlossen, zusätzlich schützt ein Blow-Off-Ventil das System für den Fall von auftretenden harten Schlägen im gesperrten Zustand.


Setup
Die Einstellmöglichkeiten der Axon Werx34-Gabel bestehen aus Anpassungen der Luftkammer durch den Luftdruck und Volumenspacer sowie Einstellung der Low-Speed-Druckstufe und -Zugstufe. Einen Aufkleber mit empfohlenen Startwerten zum Setup sucht man bei der Werx34 vergeblich, dafür gibt es auf der Website ausführliche Informationen zu empfohlenen Einstellungen, inklusive dem Setup des XC-Weltmeisters aus dem Jahr 2020, Jordan Sarrou.

Für einen Federweg von 100 mm sieht SR Suntour bei einer eher progressiveren Einstellung einen Sag von 15 % vor. Wer es eher komfortabler mag, soll sich am Wert von 20 % orientieren, wobei als Startpunkt für das Setup der 15 %-Wert empfohlen wird. Basierend darauf gibt SR Suntour eine jeweilige Empfehlung für bestimmte Körpergewichtsbereiche in tabellarischer Form an.
Insgesamt 18 verschiedene Klicks von offen bis geschlossen bietet die RLRC-PCS-Dämpfungskartusche im Hinblick auf die Druckstufe. Vom ganz offenen Zustand empfiehlt SR Suntour zu Beginn des Einstellungsprozesses das Low-Speed-Ventil sechs Klicks zu schließen, um dann auf dem Trail weitere Anpassungen vorzunehmen. Beim Rebound verweist SR Suntour auf die übliche Methodik zur Einstellung: Die Gabel sollte bei schnellem Einfedern im Stand derart ausfedern, dass das Vorderrad gerade noch so Grip generieren kann und nicht abhebt. Insgesamt 25 Klicks sind dabei verfügbar.
Technische Daten
Alle technischen Daten, Details und Standards zur SR Suntour Axon Werx34 und den vier Vergleichsgabeln, findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:
DT Swiss F232 | Fox 34 SC | Manitou R7 Pro | RockShox SID Ultimate SL | SR Suntour AXON WERX34 | |
---|---|---|---|---|---|
Federweg | 100 – 120 mm | 100 – 120 mm | 80 – 120 mm | 100 mm | 100 – 120 mm |
Verfügbare Laufradgrößen | 29" | 29" | 27,5" 29" | 29" | 29" |
Feder | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern | Luft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IVA | Luft–Luft, Ausgleich in Nullstellung | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern |
Lowspeed Druckstufe | Extern, T10-Schraube | Extern, 22 Klicks + Open, Medium, Firm-Modus | Extern, 16 Klicks | Intern | Extern, 18 Klicks |
Highspeed Druckstufe | Intern | Intern | Intern | Intern | Intern |
Lowspeed Zugstufe | Extern, 30 Klicks | Extern, 10 Klicks | Extern, 10 Klicks | Extern, 20 Klicks | Extern, 25 Klicks |
Highspeed Zugstufe | Intern | Intern | Intern | Intern | Intern |
Remote Lockout? | Im Lieferumfang enthalten | als Remote-Gabel verfügbar, alternativ nachrüstbar, ca. 40 € | nachrüstbar, 75 $ | Im Lieferumfang enthalten, Alternativ mit Lockout Hebel | Im Lieferumfang enthalten |
Volumen- veränderung | Intern, Volumen-Spacer | Intern, Volumen-Spacer | Intern, IVA – verschiebbarer Volumen-Trennkolben | Intern, Volumen-Spacer | Intern, Volumen-Spacer |
Weiteres Tuning | – | Fox Factory Tuning | – | – | – |
Einbauhöhe | 507 mm (29", 100 FW) | 510 mm (29", 100 FW) | 505 mm (29", 100 FW) | 506 mm (29", 100 FW) | 511 mm (29", 100 FW) |
Schaft | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5" |
Standrohr- durchmesser | 32 mm | 34 mm | 32 mm | 32 mm | 34 mm |
Bremsaufnahme | PM6" (160 mm) | PM6" (160 mm) | PM6" (160 mm) | PM6" (160 mm) | PM6" (160 mm) |
max. Bremsscheibe | N/A | 180 mm | 203 mm | 200 mm | 180 mm |
Achse | Schraubachse 15 mm | Schnellspann- oder Schraubachse 15 mm | HexLock Schraubachse 15 mm | Maxle Lite Schraubachse 15 mm | Q-Lock Schnellspann-Steckachse |
Offset | 44, 51 mm | 44, 51 mm | 44, 51 mm (29") 37, 44 mm (27,5") | 44 mm | 51 mm |
Einbaubreite | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm |
Reifenfreiheit | 73 mm | 29" x 2,4"; 62,9 mm x 754 mm | 68 mm | 60 mm x 751 mm | 29" x 2,4"; 63 mm x 756 mm |
Farben | schwarz | schwarz, orange | schwarz/silber | SID-blau, schwar-hochglanz, schwarz-matt | grau, schwarz |
Gewicht (Herstellerangabe) | 1.480 g | ab 1.496 g | 1.648 g | 1.326 g | 1.598 g |
Gewicht (nachgewogen, ungekürzter Schaft, Achse) | 1.530 g | 1.532 g | 1.685 g | 1.315 g (1.342 g mit gek. Schaft & 3 Tokens) | 1.671 g |
Preis (getestete Version) | 999 € | 1.389 € | 903 € | 949 € | 1.199 € |
Auf dem Trail
Der recht junge Stern am XC-Federgabelhimmel kann in der Praxis zeigen, was in ihm steckt: In vielen Bereichen zeigt die Axon Werx34 eine hervorragende Leistung, die das entgegengebrachte Vertrauen der Top-Stars wie Tom Pidcock oder Max Brandl rechtfertigt.
Bergauf sorgt insbesondere der Lockout mit dem eigens entwickelten Remote-Hebel für Begeisterung: Das Öffnen der Dämpfungskanäle erfolgt intuitiv mittels einer leichten Bewegung des Handballens und erfordert im Gegensatz zu anderen Herstellern keine Daumenbewegung. Dies sorgt dafür, dass die Hände zu jedem Zeitpunkt den Lenker vollständig umgreifen und so stets die Kontrolle über das Rad bestehen bleibt. Zum Schließen des Lockouts muss hingegen ein kleines Hebelchen nach unten gedrückt werden, was sich in der Praxis unkompliziert bedienen ließ. Darüber hinaus zeigt sich der Lockout in seiner Funktion bissig und blockiert das Fahrwerk felsenfest – so wie es sich Rennfahrer*innen wünschen. Auch die Montage des Remote-Hebels gestaltet sich dank einer etwas veränderten Vorgehensweise im Vergleich zu anderen Herstellern sehr einfach. Einige kleine Schrauben scheinen aber prädestiniert zu sein, leicht verloren zu gehen.

Beim Bergauffahren im offenen Modus muss sich die Axon Werx34 einen der insgesamt wenigen Kritikpunkte gefallen lassen: Insbesondere im Wiegetritt federt die Gabel verhältnismäßig stark ein, was im Renngeschehen zu unerwünschtem Kraftverschleiß im Oberkörper führt. Der Lockout schafft Abhilfe, ist jedoch im Gelände nicht immer die erste Wahl.



Neigt sich der Trail gen Tal, zeigt sich jedoch die wahre Stärke der Axon Werx34: In moderatem Gelände lässt sich dank vielseitiger Druckstufeneinstellung das Ansprechverhalten ideal nach den eigenen Vorlieben anpassen. Das verstärkte Wippen im Wiegetritt wandelt sich nun zu einer Stärke um: Die Dämpfung sorgt für echtes Sofa-Feeling auf flowigen Strecken. Dabei müssen Kund*innen jedoch berücksichtigen, dass die Low-Speed-Druckstufe im offenen Modus enorm sensibel reagiert – wir bevorzugten daher eine geschlossenere Dämpfung als der von SR Suntour vorgeschlagene Startwert.


Nicht nur in moderatem Gelände kann die Axon Werx34 glänzen: Wie kaum eine andere Federgabel in Federwegsbereich von 100 mm schafft die Axon Werx34 den Spagat zwischen einem sensiblen Ansprechverhalten im ersten Federwegsdrittel und dennoch genügend verbleibenden Reserven in ruppigerem Terrain. Die Kennlinie lässt sich passend progressiv gestalten – wir setzten bei allen Testfahrern auf fünf Tokens. Zudem sorgte im Test eine erhöhte Dämpfung der Druckstufe für einen spürbaren Gegenhalt im mittleren Federwegsbereich, was sich in einer geringeren Ermüdung der Oberarme auf dem Trail äußerte. So schafft es die Axon Werx34 ihren Federweg auf dem Trail nie gänzlich zu verpulvern und hält stets Reserven für zusätzliche Herausforderungen parat. Nur bei enorm groben Schlägen nutzt die Axon Werx34 die allerletzten Prozente des Federwegs – Durchschläge kommen beim passenden Setup nicht vor.
Die Axon Werx34 bringt nichts so schnell aus der Ruhe, sie ermöglicht viel Kontrolle und Sicherheit auch bei höheren Geschwindigkeiten.
Wenn es so richtig rumpelt, macht sich zudem die hohe Torsionssteifigkeit der breiten 34 mm-Standrohre und die schnell arbeitende Zugstufe bemerkbar. Die Federgabel bringt nichts so schnell aus der Ruhe, sie ermöglicht viel Kontrolle und Sicherheit auch bei höheren Geschwindigkeiten und lässt sich ohne enorme Kraftanstrengung geradlinig durch Stein- und Wurzelfelder manövrieren. Zusätzliche Volumenspacer (zu den fünf von uns montierten) können die Fähigkeiten der Axon Werx34 im harten Gelände noch verbessern, was aber mit einem spürbaren Verlust an Feedback im mittleren Federwegsbereich einhergeht.

Das ist uns aufgefallen
- Dämpfung Die Axon Werx34 glänzt wie kaum eine andere XC-Federgabel mit einer enormen Federeffizienz bei geringstem Federweg. Wesentlicher Kernaspekt hierbei ist die Dämpfung, die im Testalltag besonders begeistern konnte. Vom sensiblen Ansprechverhalten in eher flowigem Gelände bis hin zu spürbarem Feedback im mittleren Federwegsbereich schafft es die Dämpfung auf 100 Millimeter enorm viel Komfort zu generieren.
- Setup SR Suntour liefert eine ausführliche Beschreibung für ein Startsetup auf den Trails. Insbesondere die Vorgaben in Bezug auf den Luftdruck waren jedoch bei allen Testfahrern nur wenig zu gebrauchen: Rund 25 % mussten wir vom empfohlenen Luftdruck nach oben abweichen, um die entsprechende Sag-Einstellung von 15 bis 20 % zu erreichen. Auch bei der Druckstufe bevorzugten wir einen deutlich höheren Wert (vom offenen Modus aus betrachtet) als von SR Suntour vorgegeben.
- Steckachse Ein schneller Aus- und Einbau des Vorderrads im Falle eines Plattfußes kann im Renngeschehen wertvolle Sekunden einsparen: Mit der selbst entwickelten Lösung trägt SR Suntour auf alle Fälle dazu bei, dass im Vergleich zu herkömmlichen Achssystemen keine Zeit verloren geht. Der Ausbau erfolgt denkbar einfach und wer einmal das Prinzip beim Einbauen verstanden hat, erledigt dies auch in Windeseile.
- Gewicht 1.671 g Gesamtgewicht (ohne Remote-Hebel) hat die Axon Werx34 und ist damit rund 25 % schwerer als die aktuelle Gewichtsbenchmark im XC-Bereich, die RockShox SID SL Ultimate. Ein ordentliches Mehrgewicht, das Leichtbaufetischist*innen abschrecken dürfte.
- Service SR Suntour bietet eine umfangreiche Plattform mit Video-Anleitungen zu jeglichen Service- und Montage-Aufgaben ihrer Federgabeln an. Im Rahmen ihres Refined Simplicity-Ansatzes möchten sie zudem die Wartung möglichst einfach halten. Dementsprechend gilt: Etwas erfahrene Schrauber*innen können den Service durchaus selbst vornehmen, ein Pluspunkt im Vergleich zu manch anderen Herstellern.
Fazit – SR Suntour Axon Werx34
Dass die Axon Werx34 bei Olympia in Tokio aufs oberste Treppchen kletterte, lag vermutlich hauptsächlich an den schnellen Beinen von Tom Pidcock und nicht an seiner Federgabel: Nichtsdestotrotz ist es keineswegs verwunderlich, dass der Brite bei den Federkomponenten auf die Expertise von SR Suntour setzt. Die Axon Werx34 überraschte im Testalltag mit einer hervorragenden Performance, die aus dem geringen Federweg von 100 mm primär dank einer großartigen Dämpfung das maximal Mögliche herausholt.
Das Ansprechverhalten überzeugt in so ziemlich jeder Situation, das Setup erfordert jedoch etwas Fingerspitzengefühl. Überzeugen können zudem der Remote-Lockout und das Steckachsen-System, was beides so bei anderen Herstellern nicht vorzufinden ist. Leichtbaufans werden mit einem weinenden Auge auf das Gewicht blicken – die gute Performance der Gabel gleicht das in unseren Augen jedoch aus.
- effizient & feinfühlig in jeder Fahrsituation
- hoher Komfort & Kontrolle
- pfiffiges Lockout- & Steckachsen-System
- hohes Gewicht
- Grundsetup nur bedingt nützlich

Was haltet ihr von der Axon Werx34-Federgabel?
Testablauf
Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzen Tests hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails bis hin zu moderatem Bikepark-Gelände mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert. Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie.
Hier haben wir die SR Suntour Axon Werx34 getestet
- Schwäbische Alb Vielseitiges Terrain in XC-typischem Gelände. Unterschiedlichste Untergründe – von flowig bis verblockt. Auch ideal geeignet, um die Uphill-Performance sowie die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lockout-Konfigurationen auszuloten.
- Bikepark Beerfelden Perfektes Terrain um das optimale Setup aus den XC-Gabeln herauszukitzeln. Gleichermaßen Flow und hartes Gelände – so weit wie man mit einer XC-Gabel eben gehen kann.
Körpergröße | 182 cm |
Schrittlänge | 88 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front
Körpergröße | 183 cm |
Schrittlänge | 86 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 73 kg |
- Fahrstil
- Hohes Tempo bergab, mit Blick auf die saubere Linie – bergauf spritzig und schnell
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für Reserven bei groben Absätzen und eine optimale Traktion in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich; Tiefes Cockpit, nicht zu gestreckt
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 94 cm |
Oberkörperlänge | 49 cm |
Armlänge | 60 cm |
Gewicht | 70 kg |
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Hier findet ihr alle Artikel zum Cross-Country-Federgabelvergleichstest 2022: