
Fox 34 SC Factory im Test: Orange Tauchrohre, goldene, Kashima-beschichtete Standrohre und ein edles Dekor – die Factory-Gabeln von Fox haben sich in der Vergangenheit zu einem Garanten für neidische Blicke auf und neben der Rennstrecke entwickelt. Fox springt mit der neuen 34 Stepcast-Federgabel auf den Zug abfahrtsorientierter Cross-Country-Bikes auf und ließ seine Topstars in der vergangenen Saison bereits größtenteils auf den dickeren Modellen der XC-Gabel-Palette über die World Cup-Strecken jagen. Was kann die neue, leichtere 34 Stepcast und wie schlägt sie sich im Vergleich zu den 32er-Modellen der Konkurrenz?
Fox 34 SC Factory – Infos und Preise
2016 erhielten die Race-Federgabeln von Fox ihr letztes großes Update: Insbesondere die damals eingeführte Einkerbung am unteren Ausfallende der Tauchrohre, der„ Step“ im Casting, sorgte damals für Wirbel. Diese Methode zur Gewichtsreduktion hat sich bei Fox durchgesetzt und wurde 2019 erstmals von der 32-Modellserie auf die 34er-Variante transferiert. Mit der zu diesem Zeitpunkt aufkommenden Sparte der Down-Country-Räder an der Schnittstelle zwischen Cross-Country- und Trailbikes war direkt auch das passende Anwendungsgebiet für die 34 Stepcast gefunden. Nun verschmelzen jedoch mehr und mehr die Kategorien der reinen Cross-Country- und der Down-Country-Räder sowie Trailbikes, sodass sich die Ingenieure von Fox gezwungen sahen, die Fox 34 noch mehr auf Leichtbau zu trimmen und ihr ein frisches Update pünktlich zu den Olympischen Spielen in Tokio zu verpassen.

Herausgekommen ist dabei eine neue Gabelkrone und ein verändertes Casting, das sich nun noch mehr an der filigraneren 32 Stepcast-Variante orientiert und damit das Gewicht drücken soll. Das Innenleben basiert weiterhin auf den etablierten Konzepten der Federeinheit Float Evol und der Fit4-Dämpfung. Verfügbar ist die Fox 34 Stepcast als Factory und Performance-Version einzig und allein als Boost-Variante in 29″ sowie mit einem Federweg im Bereich von 100 bis 120 mm – je nach verbauten Spacern im Innenleben der Federeinheit. Die 34 Stepcast ist darüber hinaus mit einem Offset von 44 und 51 mm erhältlich.
- Laufradgrößen 29″
- Federweg 100–120 mm
- Federung Float Evol
- Dämpfung Fit4
- Farben Orange, Schwarz
- Achsmaß 15 x 110 mm
- Achse Kabolt 110
- Offset 44 mm, 51 mm
- Gewicht 1.532 g
- www.ridefox.com
Preis 1.389 € (UVP) | Bikemarkt: Fox 34 SC Factory kaufen

Im Detail
Auch wenn das letzte große Update der XC-Federgabeln von Fox bereits einige Zeit zurückliegt, heißt dies keineswegs, dass die Technik der Fox 34 SC altmodisch daherkommt. Im Gegenteil: Mit der Integration ihrer Expertise aus den verschiedensten Mountainbike-Gattungen konnten die Ingenieure von Fox immer wieder die Highlights aus den 32-, 34-, 36- und 38-Modellen kombinieren und so ihre Produktpalette im Gesamten auf höchstem Niveau halten.

Was bedeutet das konkret am Beispiel der Fox 34 SC? Die Stufe im Casting erbt die Federgabel im jüngsten Modellupdate nun komplett von der 32 Stepcast. Diese wandert im Vergleich zum Vorgängermodell von der Außen- an die Innenseite. Das schränkt die Bremsscheibengröße jedoch auf maximal 180 mm ein und durch die näher beieinanderstehenden Tauchrohre liegt die maximale Reifenfreiheit bei 2,4″. Dafür sinkt laut Fox aufgrund einer veränderten Gabelbrücke, welche die 34 SC von den neuesten Versionen der Schwestermodelle 36 und 38 erbt, sowie einer überarbeiteten Krone das Gewicht. Die Bremsscheibenaufnahme verbleibt bei der Post Mount-Variante.
Das Achssystem der 34 Stepcast basiert auf einer indizierten Kontermutter und entspricht nicht mehr dem Floating Axle-System, das bis 2020 benutzt wurde. Als Steckachse wird bei den Factory-Modellen die leichte Kabolt-Boost-Achse ausgeliefert, die Performance-Variante kommt mit der klassischen QR-Achse in der Boost-Variante aus.


Federung und Dämpfung
Die Fox Fit4-Dämpfung und die Float Evol-Feder erhielten in den letzten Jahren zwar immer wieder ein kleines Update, sind aber schon seit geraumer Zeit auf einem ähnlichen technischen Stand wie heute. Die Basis bilden ein selbst ausgleichendes Zweikammer-Luftfedersystem und eine geschlossene Dämpfungskartusche mit Bladder.
Federung
Bei der Entwicklung der neuen 34 wurde vor allem im Detail verfeinert: Die Verhältnisse von Positiv- zu Negativfeder wurden überarbeitet, wodurch laut Fox die Negativ-Kammer etwas größer geworden ist. Wirklich neu und bisher eher von Dämpfern bekannt, ist das Kennlinientuning, das nun für beide Luftkammern funktioniert. Das heißt, sowohl in die Positiv-, als auch in die Negativ-Kammer können Tokens eingesetzt werden.
Somit hat man recht viele Möglichkeiten, die Federkennlinie der Gabel zu beeinflussen. Dabei bleibt das System aber weniger komplex als ein dynamisches Dreikammer-System à la AWK, Manitou IRT oder ähnlichem und bietet trotzdem vielfältige Möglichkeiten zur Feinabstimmung. Besonders angenehm ist dabei, dass man hat die Optionen grundsätzlich hat, doch auch wenn man sie nicht nutzt, sollte laut Fox die Gabel trotzdem gut performen. Frei nach dem Prinzip „alles kann, nichts muss“ bekommt man hier also möglicherweise den Feintuning-König (Wolf) mit simpler und bedienerfreundlicher Werksabstimmung (Schafspelz).

Dämpfung
Die Fox Fit-Technologie hat vor einiger Zeit einen schmaleren Dämpfungsschaft spendiert bekommen, arbeitet aber weiterhin mit der bewährten Technologie. Aufgebaut ist die Dämpfung als Monotube-Kartusche mit Bladder für den Volumenausgleich. Hauptsächlich verantwortlich für die drei Druckstufenmodi ist ein Selektor – also ein Bauteil, das den Ölfluss in der Kartusche je nach Position auf verschiedene Wege umleiten kann. Bei Fox erledigt das ein sogenannter Butterfly-Shim.
Je nach Stellung des Shims kann das Öl über Low- und Highspeed-Ventil, nur das Highspeed-Ventil oder ein Blowoff-Ventil fließen – die drei verschiedenen Gegenhalt-Stufen entsprechen den Open, Medium und Firm-Modi. Bei den Ventilen selbst setzt Fox auf bereits bekannte Technologien: Nadelventile kontrollieren die Lowspeed-Druck- und Zugstufe, die Highspeed-Dämpfung wird durch Shimstacks geregelt.


Zum Thema Lockout: Fox bietet zwei verschiedene Varianten der 34 Stepcast in Bezug auf das Blockieren der Dämpfungseinheit an. Die drei Ölfluss-Modi Open, Medium und Firm können beim Verzicht auf eine Remote-Lösung und der Wahl eines 3-stufigen-Drehknopfes an der Gabelkrone einzeln angesteuert werden. Zudem existiert die Variante mit einem Remote-Hebel, der jedoch nur zwischen Open und Firm unterscheidet.
Setup
Das Grundsetup der Fox 34 SC lässt sich dank aufgeklebter Tabelle und ausführlichem Tuning-Guide leicht herausfinden: Für den Sag empfiehlt Fox eine Einstellung im Bereich von 15 bis 20 %, was in der vorhandenen Einstellungstabelle für bestimmte Gewichtsklassen detaillierter konkretisiert wird. Auch für den Low-Speed-Rebound, der insgesamt 10 verschiedene Einstellmöglichkeiten von ganz offen bis ganz geschlossen besitzt, gibt Fox eine Tabelle an, die einen Startpunkt für das individuelle Setup ermöglicht. Einzig in Bezug auf die Low-Speed-Druckstufe, die im Gegensatz zu den beiden anderen Kenngrößen auf Geschwindigkeit und nicht auf Masse basiert, existiert keine Unterscheidung hinsichtlich des Gewichts: Ein guter Startwert seien demnach 18 Klicks, ausgehend von einer komplett geschlossenen Druckstufe. Maximal möglich sind 22 Klicks.

Für eine veränderte Progression der Federkennlinie lassen sich bei der Fox 34 SC je nach Federweg maximal 4 (110 mm / 120 mm) beziehungsweise 5 (100 mm) Volumenspacer einbauen. Standardmäßig sind bei einer Auslieferung mit 120 mm ein Spacer, bei 110 mm zwei Spacer und bei 100 mm drei Spacer vormontiert. Darüber hinaus existiert bei der Fox 34 SC – wie zuvor bereits erwähnt – die Möglichkeit, die Luftkammer der Negativfeder mit einem optionalen Volumenspacer auszurüsten. Dies verändert insbesondere das Federverhalten im ersten Federwegsbereich: Bei Verwendung eines zusätzlichen Tokens entsteht eine Delle im vorderen Bereich der Federkennlinie, wodurch die Federgabel bei kleineren Schlägen etwas weniger sensibel reagiert.
Technische Daten
Alle technischen Daten, Details und Standards zur Fox 34 SC Factory Fit4 und den vier Vergleichsgabeln, findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:
DT Swiss F232 | Fox 34 SC | Manitou R7 Pro | RockShox SID Ultimate SL | SR Suntour AXON WERX34 | |
---|---|---|---|---|---|
Federweg | 100 – 120 mm | 100 – 120 mm | 80 – 120 mm | 100 mm | 100 – 120 mm |
Verfügbare Laufradgrößen | 29" | 29" | 27,5" 29" | 29" | 29" |
Feder | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern | Luft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IVA | Luft–Luft, Ausgleich in Nullstellung | Luft–Luft, Ausgleich beim Einfedern |
Lowspeed Druckstufe | Extern, T10-Schraube | Extern, 22 Klicks + Open, Medium, Firm-Modus | Extern, 16 Klicks | Intern | Extern, 18 Klicks |
Highspeed Druckstufe | Intern | Intern | Intern | Intern | Intern |
Lowspeed Zugstufe | Extern, 30 Klicks | Extern, 10 Klicks | Extern, 10 Klicks | Extern, 20 Klicks | Extern, 25 Klicks |
Highspeed Zugstufe | Intern | Intern | Intern | Intern | Intern |
Remote Lockout? | Im Lieferumfang enthalten | als Remote-Gabel verfügbar, alternativ nachrüstbar, ca. 40 € | nachrüstbar, 75 $ | Im Lieferumfang enthalten, Alternativ mit Lockout Hebel | Im Lieferumfang enthalten |
Volumen- veränderung | Intern, Volumen-Spacer | Intern, Volumen-Spacer | Intern, IVA – verschiebbarer Volumen-Trennkolben | Intern, Volumen-Spacer | Intern, Volumen-Spacer |
Weiteres Tuning | – | Fox Factory Tuning | – | – | – |
Einbauhöhe | 507 mm (29", 100 FW) | 510 mm (29", 100 FW) | 505 mm (29", 100 FW) | 506 mm (29", 100 FW) | 511 mm (29", 100 FW) |
Schaft | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Tapered 1 1/8"-1,5" | Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5" |
Standrohr- durchmesser | 32 mm | 34 mm | 32 mm | 32 mm | 34 mm |
Bremsaufnahme | PM6" (160 mm) | PM6" (160 mm) | PM6" (160 mm) | PM6" (160 mm) | PM6" (160 mm) |
max. Bremsscheibe | N/A | 180 mm | 203 mm | 200 mm | 180 mm |
Achse | Schraubachse 15 mm | Schnellspann- oder Schraubachse 15 mm | HexLock Schraubachse 15 mm | Maxle Lite Schraubachse 15 mm | Q-Lock Schnellspann-Steckachse |
Offset | 44, 51 mm | 44, 51 mm | 44, 51 mm (29") 37, 44 mm (27,5") | 44 mm | 51 mm |
Einbaubreite | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm |
Reifenfreiheit | 73 mm | 29" x 2,4"; 62,9 mm x 754 mm | 68 mm | 60 mm x 751 mm | 29" x 2,4"; 63 mm x 756 mm |
Farben | schwarz | schwarz, orange | schwarz/silber | SID-blau, schwar-hochglanz, schwarz-matt | grau, schwarz |
Gewicht (Herstellerangabe) | 1.480 g | ab 1.496 g | 1.648 g | 1.326 g | 1.598 g |
Gewicht (nachgewogen, ungekürzter Schaft, Achse) | 1.530 g | 1.532 g | 1.685 g | 1.315 g (1.342 g mit gek. Schaft & 3 Tokens) | 1.671 g |
Preis (getestete Version) | 999 € | 1.389 € | 903 € | 949 € | 1.199 € |
Auf dem Trail
Auch den XC-Federgabelvergleichstest verschonte die aktuelle Krise auf dem Komponentenmarkt rund um den Globus nicht: Ohne Remote-Lockout, dafür mit dreistufigem Hebel an der Gabelkrone schickte Fox seine neue 34 SC ins Rennen im Wettstreit der World Cup-erprobten 100 mm-Gabeln bei MTB-News. In diesem Fall jedoch kein allzu großes Problem, da alle Testfahrer in jüngerer Vergangenheit auf Rädern mit Fox-Fahrwerk unterwegs waren und dementsprechend vertraut sind mit der Ergonomie des Remote-Hebels der amerikanischen Gabelexperten.

Selbst für Kund*innen, die zunächst auf die Variante mit dreistufigem Hebelchen an der Gabelkrone setzen und anschließend feststellen, dass eine Remote-Lösung am Lenker sinnvoll wäre, bietet Fox eine recht unkomplizierte Lösung zum Nachrüsten an: Für rund 40 € gibt es ein Upgrade-Kit für die Verbindung zwischen Fit4-Dämpfungseinheit und Gabelkrone. Zusätzlich wird allerdings der Remote-Hebel selbst sowie ein Werkzeugset zum Umbau für jeweils knapp 80 € fällig. Im Vergleichstest begnügten wir uns mit den Erfahrungen des zweistufigen Remote-Hebels aus der Vergangenheit, zumal sich der Hebel in letzter Zeit nicht verändert hat.
Der lediglich zweistufige Hebel aus Kunststoff wird unterhalb des Lenkers auf der linken Seite montiert: Einfach-Antrieben und dem dadurch fehlenden Trigger für den Umwerfer sei Dank, dass nun an dieser Stelle viel Platz für das schnelle Blockieren und Freigeben der Dämpfung vorhanden ist. Die Bedienung erfolgt intuitiv und sorgte in der Vergangenheit für keinerlei Probleme – andere Hersteller wie RockShox mit dem TwistLoc-System oder SR Suntour mit ihrem hauseigenen Remote-Lockout haben aber noch etwas pfiffigere Lösungen parat.


Ungeachtet dessen sind die Federkomponenten von Fox für ihre hohe Leistungsfähigkeit bekannt. Das hat jedoch seinen Preis: Mit einem Gesamtpreis von 1.389 € sprengt die Fox 34 SC Factory alle Grenzen im XC-Bereich und setzt sich in dieser Hinsicht weit von der Konkurrenz ab.
Hält die Federgabel aber auch das, was die hohen Gesamtkosten und die Erwartungen versprechen? Wer bergab Spaß haben möchte, muss sich diesen zunächst erarbeiten – insbesondere dann, wenn leichte XC-Federgabeln mit 100 mm im Rad stecken. Dabei kommt auf Schotter und Asphalt zwangsläufig der Lockout der 34 SC Factory zum Einsatz, der im Gegensatz zu vielen anderen Modellen auf dem Markt die Dämpfung nicht zu 100 % blockiert. Fox spricht schließlich auch vom Firm-Modus und nicht von Closed oder Blocked. Ein minimales Einfedern bei Unebenheiten lässt sich also bei geschlossenem Lockout noch spüren: Auch wenn dieser Effekt nur äußerst gering ist, dürfte dies dem einen oder anderen Racer etwas unangenehm erscheinen. Im Alltag auf den Trails konnten wir uns jedoch eher vom Gegenteil überzeugen: Die minimale Dämpfung sorgt insbesondere auf Schotter für einen positiven Effekt, der zu weniger Ermüdung im Oberkörper führt. Zugleich limitiert der Lockout die Dämpfung bei Antritten trotzdem noch sehr stark, sodass auch im Sprint-Finish kaum Kraft verloren geht. Nicht umsonst jagte Mathieu van der Poel bei seinen Auftritten im XC World Cup in der vergangenen Saison im kurzen Short Track-Format regelmäßig zum Sieg!


Aber auch im geöffneten Modus macht die 34 SC Factory eine gute Figur. Der Medium-Modus der Fit4-Dämpfung kommt bei etwas höheren Anforderungen zum Einsatz, wie beispielsweise beim Klettern auf den Trails oder bei flachen und leicht abfallenden Passagen im Gelände. In der Praxis erwies sich dieser durchaus als hilfreich: So reduziert er im Vergleich zum Open-Modus das Wippen im Wiegetritt um ein Vielfaches. Inwieweit dies im Renngeschehen eine Rolle spielt, ist sicher zu hinterfragen, da zum einen Rennfahrer*innen meist auf den zweistufigen Remote-Lockout setzen werden und zum anderen im Eifer des Gefechts meist wenig Zeit für die Unterscheidung zwischen Open und Medium-Modus bleibt.
Betrachtet man speziell den Open-Modus, dann bleibt festzuhalten, dass dieser beim Klettern und in flachen Passagen äußerst sensibel arbeitet, im Standardsetup nach unserem Geschmack aber etwas zu früh zu viel Federweg verschlingt. Anpassungen der Low-Speed-Druckstufe reduzieren diesen Effekt erheblich und verbessern die Performance in dieser Hinsicht. Gleiches gilt für den Einbau eines Volumenspacers in die Negativkammer – jedoch fielen dabei die Auswirkungen auf den Trails im Vergleich zum passenden Druckstufen-Setup geringer aus.

Trotz dieser Anpassungen verliert die 34 SC Factory jedoch die Sensibilität nie gänzlich und ermöglicht somit eine gute Mischung aus Feinfühligkeit und Standfestigkeit im ersten Federwegsbereich – je nach persönlicher Vorliebe. Auf moderaten Trails mit geringeren Anforderungen wird somit jede*r Fahrer*in mit dem passenden Setup über die Trails schweben können.
Im schwereren Gelände macht sich schließlich ebenfalls die Anpassung des Setups bemerkbar: Die 34 SC Factory hält bei einer höher gewählten Low-Speed-Druckstufe genügend Reserven parat, um äußerst effizient sowohl für mittelgroße Hindernisse als auch für die ganz großen Brocken gewappnet zu sein. Die Endprogression der 34 SC Factory mit drei standardmäßig montierten Volumenspacer passt ideal und erforderte in unserem Testalltag kaum Anpassungen via Tokens in der Positiv-Kammer. Einzig etwas schwerere Fahrer sollten gegebenenfalls zu zusätzlichen Volumenspacern greifen. Zudem gibt die 34 SC Factory ihren Federweg dank ausgezeichneter Zugstufendämpfung schnell wieder frei.

Bei vielen aufeinanderfolgenden Schlägen zeigt sich die 34 SC Factory außerdem äußerst standhaft: Dank der hohen Steifigkeit – unter anderem bedingt durch die dicken 34 mm-Standrohre – lässt sich die Gabel sehr kontrolliert und präzise durch Wurzelpassagen, Steinfelder und Co. manövrieren. Insgesamt scheint sich der Schritt hin zu den massiveren Standrohren im XC-Bereich für Fox zu lohnen: Die 34 SC Factory zeigt sich gerade bei Hochgeschwindigkeitspassagen im schweren Gelände wesentlich kontrollierter und ermüdungsfreier als Pendants mit 32 mm-Rohren – insbesondere im Vergleich zum hauseigenen 32 SC Factory Modell.



Das ist uns aufgefallen
- Setup Vier recht simple Methoden (Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe, Volumenspacer in der Positiv-Kammer) plus eine sehr aufwendige Variante (Volumenspacer in der Negativkammer) zur individuellen Anpassung hält Fox parat: Zumindest die vier einfacheren Methoden sind in der Praxis auch wirklich leicht zu verstellen. Besonders überzeugen konnte uns die Einstellung der Low-Speed-Druckstufe an der Gabelkrone, die sogar während der Fahrt verändert werden kann. Grundsätzlich zeigte sich, dass die Fox 34 SC Factory recht unkompliziert in ihrer Einstellung ist: Die Empfehlungen für den Luftdruck und die Zugstufe passen weitestgehend, auch die Kennlinie via Volumenspacer muss nicht unbedingt angepasst werden. Einzig die Druckstufe erfordert etwas Fingerspitzengefühl.
- Gewicht Dass die dickere 34 mm-Variante mehr Gewicht (1.532 g) auf die Waage bringt als das Pendant mit 32 mm (1.387 g, Herstellerangabe) ist selbstverständlich. Dass die Fox 34 SC Factory dennoch mit der Konkurrenz wie beispielsweise von DT Swiss mithalten kann, ist beachtlich, zumal die 34 SC Factory andere 34-mm-Federgabeln in dieser Hinsicht klar in die Tasche steckt. Einzig RockShox schafft es mit der Sid SL Ultimate einen großen Abstand zwischen sich und die 34 SC Factory zu legen, was jedoch Einbußen in Sachen Performance mit sich bringt.
- Service Als einer der wenigen Hersteller auf dem Markt ist Fox sehr restriktiv in Bezug auf den Service seiner Federkomponenten: Konkret bedeutet dies, dass ein großer Service lediglich von Fox zertifizierten Händlern durchgeführt werden darf. Legt man selbst Hand an, erlischt die Garantie. Fox empfiehlt den Service alle 125 Stunden, spätestens nach einem Jahr durchzuführen. Einzig den kleinen Service, also der Austausch der Dichtungen und der Ölwechsel, darf selbst durchgeführt werden. Anleitungen hierzu finden sich im Internet zur Genüge, beispielsweise hier.
Fazit – Fox 34 SC Factory
Fox wird mit der 34 SC Factory einmal mehr seinem Ruf als „Daimler“ unter den Gabelherstellern gerecht: Die Federgabel überzeugt auf ganzer Linie mit einer hervorragenden Performance in allen Fahrsituationen und einer enormen Effizienz auf den knappen 100 mm Federweg. Zudem bietet die 34 SC Factory viele Möglichkeiten zum individuellen Tuning, sodass jeder das passende Setup findet, ohne dass es dabei zu komplex wird.
Während andere Federgabeln auf dem Markt häufig an bestimmten Stellen Kompromisse verlangen, liefert Fox ein vollumfängliches Gesamtpaket ab, das nur wenige Wünsche offenlässt: Racer wird gegebenenfalls der nicht ganz so straffe Lockout stören, zudem kann die 34 SC in Sachen Gewicht mit dem wohl größten Konkurrenten auf dem XC-Markt, der RockShox Sid SL Ultimate, nicht mithalten. Dafür steht jedoch auch die Variante mit 32-mm Standrohren parat, die diesbezüglich nur knapp das Nachsehen gegenüber dem Pendant von RockShox hat.
- effizientes & feinfühliges Ansprechverhalten
- standfest & ermüdungsfrei
- funktionelle und vielfältige Optionen fürs individuelle Setup
- Lockout schließt nicht komplett
- hoher Preis
Die Fox weiß zu überzeugen. Seht ihr das ähnlich?
Testablauf
Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzen Tests hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails bis hin zu moderatem Bikepark-Gelände mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert. Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie.
Hier haben wir die Fox 34 SC Factory getestet
- Schwäbische Alb Vielseitiges Terrain in XC-typischem Gelände. Unterschiedlichste Untergründe – von flowig bis verblockt. Auch ideal geeignet, um die Uphill-Performance sowie die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lockout-Konfigurationen auszuloten.
- Bikepark Beerfelden Perfektes Terrain, um das optimale Setup aus den XC-Gabeln herauszukitzeln. Gleichermaßen Flow und hartes Gelände – so weit wie man mit einer XC-Gabel eben gehen kann.
Körpergröße | 182 cm |
Schrittlänge | 88 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front
Körpergröße | 183 cm |
Schrittlänge | 86 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 73 kg |
- Fahrstil
- Hohes Tempo bergab, mit Blick auf die saubere Linie – bergauf spritzig und schnell
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für Reserven bei groben Absätzen und eine optimale Traktion in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich; Tiefes Cockpit, nicht zu gestreckt
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 94 cm |
Oberkörperlänge | 49 cm |
Armlänge | 60 cm |
Gewicht | 70 kg |
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Hier findet ihr alle Artikel zum Cross-Country-Federgabelvergleichstest 2022:
- Fox 34 SC Factory im Test: Ausgefuchster Leichtbau
- Manitou R7 Pro im Test: Unkonventionell aber schnell?
- DT Swiss F232 One im Test: Hopp Schwiiz!
- SR Suntour Axon Werx34 im Test: Olympiasieger, Weltmeister – Testsieger?
- RockShox SID Ultimate SL im Test: Simpel, leicht und auch schnell?
- 5 XC-Federgabeln im Vergleichstest: Leichte Leistungsträger für die Rennstrecke